Die alternssensible Stadt
Zur Einführung in das Akademie-Forum im Oktober 2013 in Dresden
Wie sieht die Stadt von morgen aus? Auf welche Veränderungen müssen wir uns einstellen? Was können und müssen wir heute tun, damit das Zusammenleben auch in der Stadt der Zukunft für alle Menschen in einer alternden Gesellschaft reibungslos funktioniert?
Dies sind einige der Fragen, mit denen sich die im Jahr 2013 konstituierte Arbeitsgruppe ›Stadtentwicklung‹ der strukturbezogenen ›Kommission Landeskunde‹ der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig beschäftigt. Die Arbeitsgruppe hat sich das Thema ›Stadt der Vergangenheit – Stadt der Zukunft. Zur Transformationen des Urbanen am Beispiel von Stadtregionen‹ gewählt. In ihr wirken sowohl Mitglieder der Akademie als auch weitere namhafte Experten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit.
Gegenstand der Arbeiten sind die vielgestaltigen Transformationsprozesse der stadtregionalen Entwicklung im mitteldeutschen Raum in den letzten Jahrzehnten. Besonderes Augenmerk wird auf wichtige Strukturbrüche in der Siedlungsentwicklung gelegt, die in den jeweils nachfolgenden Phasen zu Prozessen geführt haben, deren Auswirkungen teilweise noch heute nachwirken und besondere Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung darstellen. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Erfahrungen und Perspektiven der stadtregionalen Entwicklung anhand von Beispielen aus dem Einzugsgebiet der Akademie.
Eine erste von der Arbeitsgruppe konzipierte öffentliche Veranstaltung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig fand als Akademie-Forum am 18. Oktober 2013 im voll besetzten Herrmann-Glöckner-Saal im Albertinum in Dresden statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und dem Zentrum Demografischer Wandel der TU Dresden durchgeführt. Thema des Forums war im Wissenschaftsjahr 2013 – ›Die demografische Chance‹ – die alternde Gesellschaft und ihre Auswirkungen in Stadt und Region oder programmatisch verstanden: die alternssensible Stadt.
Es diskutierten der Soziologe und Prorektor für Universitätsplanung der TU Dresden Professor Karl Lenz, der Geograf und ehemalige Sächsische Staatsminister für Kultus und zugleich Stellvertretende Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Professor Karl Mannsfeld, der Raumplaner und Geograf Professor Bernhard Müller von der TU Dresden und vom IÖR sowie der Architekt Professor Johannes Ringel von der Universität Leipzig. Moderiert wurde die Veranstaltung von Gabriele Bischoff von MDR Figaro. Die Diskussion wurde vom MDR aufgezeichnet und am 26. Oktober 2013 ausgestrahlt. Die drei hier vorgelegten und im Folgenden abgedruckten Beiträge stammen aus der Feder einiger Teilnehmer der Podiumsdiskussion. Sie fassen Diskussionsinputs und wesentliche Aspekte der Diskussion aus drei unterschiedlichen Perspektiven zusammen. Der erste Beitrag setzt sich mit Anforderungen an die alternssensible Stadt auseinander, der zweite beschäftigt sich mit einer alternssensiblen Quartiersentwicklung. Im dritten Beitrag formuliert Karl Mannsfeld Gedanken zur Umwelt- und Freiraumentwicklung in der zukunftsfähigen Stadt.