Auf dem Wege zur Enttarnung des Rezensenten »G—l« im Literarischen Centralblatt1
An der Universität Erlangen-Nürnberg wurde von 1985 bis 1990 das DFG-Projekt Fallstudien zur Begründung einer Sozialgeschichte der formalen Logik durchgeführt. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts haben wir gelegentlich versucht, die Identität von Autoren anonymer oder nur mit Kürzel bzw. Sigel gezeichneter Rezensionen von Logikschriften zu klären. Von denen, die sogar in Alonzo Churchs Bibliography of Symbolic Logic verzeichnet sind, ist uns dies z. B. beim Rezensenten des ersten Bandes von Ernst Schröders Vorlesungen über die Algebra der Logik im zweiten Band des Monist2 gelungen. Er signierte seine ausführliche Rezension mit »κρς«, konnte aber als Paul Carus (1852–1919) ›enttarnt‹ werden – ohne große Mühe, weil es sich bei ihm nämlich um den Herausgeber des Monist handelte.
Natürlich gibt es auch von Church nicht erfasste anonyme und pseudonyme Rezensenten von Logikschriften. Zu ihnen gehört der Rezensent »G—l« von Gottlob Freges Grundlagen der Arithmetik im Jahrgang 1885 des Literarischen Centralblatts für Deutschland.3 Diese Rezension ist eine von sieben Rezensionen, welche die Originalausgaben der Grundlagen von 1884 bzw. 1934 erhalten haben (und von denen nur eine, nämlich die von Georg Cantor, bei Church verzeichnet ist). Alle sieben habe ich unter den »ergänzenden Texten« zur Centenarausgabe der Grundlagen mit abgedruckt. Leider konnte ich dabei auf den Verfasser der Rezension im Literarischen Centralblatt nur mithilfe einer Kennzeichnung verweisen: Er erscheint als »der bisher nicht identifizierte Rezensent des Literarischen Centralblatts für Deutschland mit dem Signum ›G—l‹«.4 Obwohl es auch heute noch keinen endgültigen Beleg für die gleich vorzustellende Identifikation gibt, war ich doch bereits 1997 kurz vor dem Ziel, und muss sogar zugeben, dass ich mit etwas Fantasie und Aufwand auch 1986 schon so weit hätte sein können. Als ›vorläufige Mitteilung‹ publiziert habe ich die gut untermauerte Vermutung bisher nicht; dass ich es jetzt tue, liegt daran, dass solche durch Recherchen gestützte Hypothesen zweifellos verwandt sind mit Arbeiten von Lothar Kreiser und einigen seiner Schüler, die unter dem Stichwort ›Mikroklima‹ bekannt geworden sind und charakteristische Aspekte in den Blick bringen, die bei manchen Arbeiten der einstigen Erlanger Forschungsgruppe und mit ihr kooperierender Wissenschaftshistoriker bzw. -historikerinnen als Vorbild gedient haben. Während solche – in der Postmoderne gern als ›archäologisch‹ bezeichneten – akribischen Arbeiten für die Beteiligten oft eine fesselnde Tätigkeit darstellen, sind Berichte darüber leider meist langweilig. Damit die Resultate nicht in der Versenkung verschwinden, ist irgendeine Art der Dokumentation für die Fachwelt aber unumgänglich.
Als ich in den Jahren nach der Centenarausgabe immer wieder auf das Ärgernis der ungeklärten Identität des »G—l« stieß, vermutete ich zunächst, es könne sich vielleicht um August Freiherr von Gall handeln, dessen zusammen mit Eduard Winter verfasstes Lehrbuch Die analytische Geometrie des Punktes und der Geraden und ihre Anwendung auf Aufgaben5 Frege 1877 in ziemlich abfälliger Weise in der Jenaer Literaturzeitung rezensiert hatte.6 Erst 1997 kam ich auf den Gedanken, diese Vermutung anhand etwa erhaltener Redaktionsunterlagen oder eines Nachlasses des Herausgebers des Centralblatts, Eduard Zarncke, zu überprüfen. Aus einer Mainzer Dissertation über die Geschichte des Centralblatts7 lernte ich, dass sowohl im Heft zum 25-jährigen Jubiläum 1874 als auch im 51. Jahrgang 1900 Mitarbeiterverzeichnisse enthalten sind. Leider zeigte sich, dass diese nur die Namen, Wohnorte und manchmal die Stellung der Mitarbeiter angeben. Die Namen korrelieren nicht mit den verwendeten Siglen, und auch die von ihnen im Centralblatt publizierten Rezensionen werden nicht genannt. Dennoch wurde die Suche – die Vollständigkeit der Listen einmal vorausgesetzt – nunmehr erheblich eingeschränkt; August von Gall taucht übrigens nicht unter den genannten Mitarbeitern des Centralblatts auf. Dagegen erscheint in der Liste von 1900, durch ein Kreuzchen als zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben gekennzeichnet, ein gewisser Dr. H. Gretschel, ehedem »Professor an der Bergakademie in Freiberg«.8
Über diesen ließen sich nun weitere Daten finden. Das Gesamtverzeichnis der Mitglieder der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 1890–19909 nennt ihn als Mitglied seit 1890, also seit Gründung. Die übrigen hier verzeichneten Daten stimmen bis auf Kleinigkeiten mit den Angaben im Poggendorff 10 und in einem Nachruf im Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereini gung11 überein: Heinrich Friedrich Gretschel wird dort genannt als Dr. phil., Sohn eines Gärtners, geb. am 21. Oktober 1830 in Prietitz (nicht »Prielitz«, wie Poggendorff fehlerhaft schreibt) bei Kamenz in der Oberlausitz. Studium 1847–1851 am Polytechnikum zu Dresden (der späteren TH) und anschließend bis 1854 an der Universität Leipzig in den Fächern Mathematik, Astronomie, Geografie, Geologie und Mineralogie. An der Nicolaischule in Leipzig 1853 Maturitätsprüfung und 1854 Staatsprüfung für Kandidaten des höheren Schulamtes. Danach Lehrer am »Modernen Gesammtgymnasium« und ab 1856 zugleich an der Öffentlichen Handelslehranstalt zu Leipzig. 1873 folgte Gretschel einem Ruf als Professor der höheren Mathematik und darstellenden Geometrie an die Königlich Sächsische Bergakademie Freiberg. Einen 1879 an ihn ergangenen Ruf an die Technische Hochschule Hannover lehnte er ab. Ob dies der äußere Anlass für seine Ernennung zum Bergrat war, weiß ich allerdings nicht. Gretschel verstarb am 2. Februar 1892 in Dresden an den Folgen einer Operation; beigesetzt wurde er in Freiberg. Er hinterließ seine Ehefrau Anna Gretschel und den gemeinsamen Sohn Heinrich.
Das Literaturverzeichnis im Poggendorff gibt zehn Aufsätze in Grunerts Archiv der Mathematik12 zwischen 1864 und 1870 an, aber auch etliche monografische Publikationen und Übersetzungen. 1865 erscheint in der Reihe Weber’s Illustrierte Katechismen (die später in Webers Illustrierte Handbücher umbenannt wurden) ein Katechismus der Physik (31882), 1867 ein Katechismus der Meteorologie.13 1868 finden wir von Gretschel ein Lehrbuch zur Einführung in die organische Geometrie.14
In Gretschels Bibliografie kommen dann zwei »Seitensprünge«: 1869 ein Lehrbuch der Geigen- und Bogenmacherkunst, und 1872 zusammen mit Julius Blüthner Der Pianoforte-Bau. 1873 folgt ein Lehrbuch der Kartenprojection, 1882 ein Lexicon der Astronomie. Daneben hat Gretschel einiges aus dem Englischen übersetzt: einmal Spottiswoodes Die Mathematik in Beziehung zu anderen Wissenschaften 1879,15 ferner William Crookes’ berühmten Vortrag Strahlende Materie (von dem wir in der UB Erlangen ein von Max Noether gestiftetes Exemplar haben), das auch ein Vorwort Gretschels enthält und auf dem Titelblatt das Erscheinungsjahr 1879 trägt.16 Eine weitere Übersetzung ist die von Bells Photophon 1880; dabei handelt es sich um den amerikanischen Erfinder Alexander Graham Bell (1847–1922), der außer dem uns bekannten Telefon auch ein »Photophon« zur Übertragung von Sprache durch Lichtstrahlen erdacht hatte. Schließlich erfahren wir, dass Gretschel »z. Th.« mit Gustav Wunder und Heinrich Hirzel (dem später Georg Bornemann als Mitherausgeber folgte) seit 1865 das in Leipzig erscheinende Jahrbuch der Erfindungen17 herausgegeben habe.
Über die bisher genannten Angaben hinaus war bisher nur zu ermitteln, dass »G—l«, nach meiner Hypothese also Gretschel, im Literarischen Centralblatt 1883 21 Rezensionen meist mathematischer (und einiger physikalischer) Werke veröffentlicht hat, darunter solche von Gustav Robert Kirchhoff, Carl Gustav Jacob Jacobi, Richard Dedekind, Leopold Kronecker, Felix Klein, Peter Guthrie Tait und William Rowan Hamilton, 1884 18 Rezensionen, darunter zu Werken von Moritz Pasch, Georg Cantors Grundlagen einer allgemeinen Mannichfaltigkeitslehre (1883),18 Hermann Cohens Princip der Infinitesimal-Methode (1883),19 und als einzige mir aufgefallene Rezension aus dem Bereich der Technikwissenschaften eine über ein 1884 erschienenes Lehrbuch der praktischen Markscheidekunst. Im Jahrgang 1885 finden sich 24 Rezensionen, u. a. über Emanuel Czubers Geometrische Wahrscheinlichkeitslehre, Felix Kleins Vorlesungen über das Ikosaeder und die Auflösung der Gleichungen vom fünften Grade, Schriften von Leonhard Euler, Carl Gustav Jacob Jacobi, August Ferdinand Möbius, Christian Wiener, und eben von Gottlob Freges Grundlagen der Arithmetik. Die wichtigste Information enthält wohl der Jahrgang 1892 des Literarischen Centralblatts. Dort wird am 13. Februar 1892 vermeldet, dass am 2. Februar »in Dresden der Professor an der Bergakademie in Freiberg, Dr. Heinr. Friedr. Gretschel« verstorben sei.20 Im gleichen Jahrgang 1892 erscheinen nur noch drei Rezensionen von »G—l«: eine über Die Grundzüge des geometrischen Calculs von Giuseppe Peano [im Text irrtümlich »Peana«], eine von Band VII der Werke Jacobis, und eine zu Sophus Lies Vorlesungen über Differentialgleichungen.
Da damit die Folge der Beiträge des Rezensenten »G—l« im Literarischen Centralblatt für Deutschland endet, liegt die Annahme nahe, die drei letztgenannten Rezensionen seien, als für 1892 bereits eingereicht, posthum veröffentlicht worden. Tatsächlich halte ich es nach dem bisher Gesagten für fast unbezweifelbar, dass der Rezensent »G—l« kein anderer als Heinrich Gretschel ist, zumal als Konkurrenten für das Sigel »G—l«, die Vollständigkeit der Zarnckeschen Liste wieder vorausgesetzt, nur noch drei Autoren infrage kommen: ein Dr. Julius Gensel, Erster Sekretär der Handelskammer in Leipzig, Dr. Christian Gottfried Giebel, Professor der Zoologie in Halle, und ein Prof. Dr. Albert Grünwedel, Assistent am Museum für Völkerkunde in Berlin. Mittlerweile sind weitere Würdigungen Gretschels erschienen, darunter solche anlässlich seines 100. Todestages,21 und es gibt sogar einen Wikipedia-Artikel über ihn.22
Am 7. Juli 1997 teilte mir der Leiter des Universitätsarchivs Freiberg, Hans Hofmann mit, dass sich dort kein Nachlass Gretschels befindet und es auch nach Rücksprache mit dem Leiter des wissenschaftlichen Altbestandes der Universitätsbibliothek keinen Hinweis gibt, wo sich ein solcher finden könnte. Er schickte allerdings eine kurze gedruckte Biografie Gretschels mit, kopiert aus Carl Schiffners Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten und der Lehrkörper der Bergakademie.23 Vor allem aber bekam ich die Kopie eines zweiseitigen Auszugs aus einem handschriftlichen Lebenslauf von Gretschel, datiert auf den 21. September 1872, also vielleicht Teil seiner Bewerbung um die Freiberger Professur. Gretschel schreibt dort: »Seit 1856 bin ich Mitarbeiter an dem von Prof. Zarncke redigirten ›Literarischen Centralblatt‹ und der größte Theil der Recensionen mathematischer Werke rührt von mir her; doch gilt dies nicht von allen, namentlich nicht in den letzten Jahren«.24
Ich denke, dass diese eigene Äußerung Gretschels ein guter Bezugspunkt ist, um in Anlehnung an eine bekannte Formulierung Freges in seinen Grundlagen der Arithmetik25 zu schließen mit der Hoffnung, wahrscheinlich gemacht zu haben, dass der Autor »G—l« mit dem Mathematiker Heinrich Gretschel identisch ist. Da ich selbst davon überzeugt bin, hat mir das Universitätsarchiv Freiberg dieses Jahr eine große Freude gemacht mit der Nachricht, dass sich im Nachlass Schiffners in der Freiberger Universitätsbibliothek auch das in seiner Darstellung Gretschels von 1940 verwendete Originalbild findet (s. Abb. 1), das uns den wahrscheinlichen Rezensenten »G—l« im wörtlichsten Sinne vor Augen führt.26
- 1Geringfügig überarbeitete Fassung des Vortrages vom 10. 7. 2014 anlässlich des KolloquiumsLogische Hermeneutik für Lothar Kreiser. Der Vortragsstil wurde für den Druck beibehalten.
- 2κρς, Rez. »Ernst Schröder, Vorlesungen über die Algebra der Logik (Exakte Logik), Bd. 1, Leipzig 1890«, in The Monist 2/4 (1892), S. 618–623. In Churchs Bibliografie als Nr. 81 verzeichnet: Alonzo Church, »A Bibliography of Symbolic Logic«, in The Journal of Symbolic Logic 1/4 (1936), S. 123–155, hier S. 143.
- 3G—l, Rez. »Gottlob Frege, Die Grundlagen der Arithmetik. Eine logisch mathematische Untersuchung über den Begriff der Zahl, Breslau 1884«, in Literarisches Centralblatt für Deutschland, 36/44 (24.10.1885), Sp. 1514 f.; wiederabgedr. in: Gottlob Frege, Die Grundlagen der Arithmetik. Eine logisch mathematische Untersuchung über den Begriff der Zahl (Centenarausgabe), mit ergänzenden Texten kritisch hg. von Christian Thiel, Hamburg 1986, S. 120 f.
- 4Frege, Centenarausgabe (Fn. 3), S. LII.
- 5August von Gall und Eduard Winter, Die analytische Geometrie des Punktes und der Geraden und ihre Anwendung auf Aufgaben, Darmstadt 1876.
- 6Gottlob Frege, Rez. »Gall und Winter, Die analytische Geometrie (Fn. 5)«, in Jenaer Literaturzeitung 4 (1877), 133f., wiederabgedr. in: ders., Kleine Schriften, hg. von Ignacio Angelelli, 2. Aufl., Hildesheim u. a. 1990, S. 87 f.
- 7Thomas Lick, Friedrich Zarncke und das »Literarische Centralblatt für Deutschland«. Eine buchgeschichtliche Untersuchung (Buchwissenschaftliche Beiträge aus dem Deutschen Bucharchiv München, Bd. 43; Diss. Univ. Mainz 1992), Wiesbaden 1993.
- 8Zarncke, Eduard [?], »Verzeichnis der Mitarbeiter aus den Jahren 1850–1899«, in Literarisches Centralblatt für Deutschland 51/1 (6. 1. 1900), Sp. 5–28 (Gretschel in Sp. 12); mit Nachträgen und Berichtigungen in 51/4 (27. 1. 1900), Sp. 18 und in 51/14 (7. 4. 1900), Sp. 619 f.
- 9Michael Toepell (Hg.), Mitgliedergesamtverzeichnis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 1890–1990, München 1991, S. 134.
- 10Art. »Gretschel, Heinrich Friedrich«, in Berend Wilhelm Feddersen und Arthur Joachim von Oettingen (Hg.), J. C. Poggendorff’s Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften […], Bd. 3/1 (1858–1883/A–L), Leipzig 1898, S. 547 f. Die Angabe »HSS« am Schluss des Eintrags über Gretschel besagt, dass die Angaben übernommen wurden aus dem Eintrag über Gretschel in Wilhelm Haan (Hg.), Sächsisches Schriftsteller-Lexicon […], Leipzig 1875, S. 106. Der Geburtsort ist dort allerdings korrekt als »Prietitz« angegeben.
- 11Erwin Papperitz, »Heinrich Gretschel«, in Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 2 (1893), S. 42 f.
- 12Johann August Grunert (Hg.). Archiv der Mathematik und Physik, mit besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse der Lehrer an höheren Unterrichtsanstalten. Greifswald u. a. 1841–1920.
- 13Heinrich Gretschel, Katechismus der Meteorologie, Leipzig 1867. Die 2. Aufl. erschien 1878; die in den Verlagsanzeigen als »unter der Presse« befindlich angekündigte 3. Aufl. dieses Katechismus erschien 1893, also im Jahr nach dem Tode Gretschels, unter der Autorschaft von Wilhelm J. van Bebber.
- 14Heinrich Gretschel, Lehrbuch zur Einführung in die organische Geometrie, Leipzig 1868. Gretschel greift damit einen exotischen Terminus von Jacob Steiner auf, der 1832 die »systematische Entwickelung der Abhängigkeit geometrischer Gestalten von einander« untersucht hatte, deren gemeinsame Wurzel auffinden wollte und »den Organismus aufzudecken [bemüht war], durch welchen die verschiedenartigsten Erscheinungen der Raumwelt mit einander verknüpft sind« (vgl. Gretschel, Lehrbuch, S. 1); später nannte man das ›synthetische‹ im Unterschied zur ›analytischen‹ Geometrie.
- 15Kenneth May verzeichnet ihn als William Spottiswoode mit den Lebensdaten 1825–1883 und verweist auf einen Nachruf mit Bibliografie und Porträt in der ZeitschriftNature von 1883 und auf einen Nachruf in den Proceedings of the London Royal Society von 1884. Vgl. Kenneth May, Bibliography and Research Manual of the History of Mathematics, Toronto 1973, S. 343.
- 16William Crookes, Strahlende Materie oder Der Vierte Aggregatzustand, dt. hg. von Heinrich Gretschel, Leipzig 1879. Poggendorff nennt als Erscheinungsjahr 1882, doch ist dies der »neue, unveränderte Abdruck« aus diesem Jahr. Das Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV) 1700–1910 (Bd. 26, München 1981, S. 235) listet Drucke der offenbar sehr beliebten Crookesschen Schrift von 1879, 1880, 1882, eine 4. unveränderte Aufl. von 1894 und einen Neudr. derselben von 1907 auf.
- 17Der vollständige Titel lautet Jahrbuch der Erfindungen und Fortschritte auf den Gebieten der Physik und Chemie, der Technologie und Mechanik, der Astronomie und Meteorologie.
- 18G—l, Rez. »Georg Cantor, Grundlagen einer allgemeinen Mannichfaltigkeitslehre, Leipzig 1883«, in Literarisches Centralblatt 35/24 (7. 6. 1884), Sp. 821 f.
- 19G—l, Rez. »Hermann Cohen, Das Princip der Infinitesimal-Methode und seine Geschichte, Berlin 1883«, in Literarisches Centralblatt 35/52 (20. 12. 1884), Sp. 1831.
- 20Literarisches Centralblatt 43/7 (13. 2. 1892), Sp. 230.
- 21Etwa B. Flaxa, »100. Todestag von Heinrich Gretschel«, in Zeitschrift für Freunde und Förderer der Technischen Universität Bergakademie Freiberg 2 (1992), S. 46.
- 22Art. »Heinrich Friedrich Gretschel«, in Wikipedia. Die freie Enzyklopädie, http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Friedrich_Gretschel (17. 6. 2014).
- 23Carl Schiffner, »Heinrich Friedrich Gretschel«, in ders., Aus dem Leben alter Freiberger Bergstudenten und der Lehrkörper der Bergakademie, Bd. 3, Freiberg 1940, S.162 f.
- 24Heinrich Gretschel, Auszug aus einem handschriftlichen Entwurf zu einem Lebenslauf, Leipzig 21. 9. 1872, S. 7. TU Bergakademie Freiberg/Universitätsarchiv.
- 25Frege, Die Grundlagen der Arithmetik. Eine logisch mathematische Untersuchung über den Begriff der Zahl, Breslau 1884, S. 99, § 87 (s. a. Frege, Centenarausgabe (Fn. 3), S. 91).
- 26Auf der Gruppenaufnahme (s. Abb. 2) anlässlich der Gründung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung bei der Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte in Bremen 1890 ist zwar (in der 2. Reihe zwischen Minkowski und Wiener) Gretschels Biograf Erwin Papperitz zu sehen, nicht aber Gretschel selbst. Ich kann nur vermuten, dass dieser vielleicht krankheitshalber an der Versammlung gar nicht teilgenommen hat; Papperitz spricht ja in seinem Nachruf von einem schweren Leiden Gretschels, dessen Heilung die dann tödlich verlaufene Operation 1892 hatte bringen sollen.