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Sachsen als europäische Großmacht?

Moritz von Sachsen als Führer der Opposition gegen Kaiser Karl V.

Das Vorhaben »Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte« an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig umfasst die drei Editionsprojekte »Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen« (PKMS), »Akten und Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen« (ABKG)1 sowie die »Thomas-Müntzer-Ausgabe« (ThMA). Im Folgenden sollen Ergebnisse der Forschungs- und Editionsarbeit an der Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen vorgestellt werden.2 Diese widmet sich einer der maßgeblichen Persönlichkeiten der deutschen Geschichte im 16. Jahrhundert – einer Person, der zwar kaum je ihre große Bedeutung für die Landes- und Reichsgeschichte abgesprochen worden ist, deren Handeln aber häufig ambivalent, nicht selten auch negativ beurteilt worden ist.

Abb. 1: Lucas Cranach d. J. (1515–1586): Moritz, Kurfürst von Sachsen. Meißen, Fürstenschule. SLUB / Deutsche Fotothek / Aufnahme: Walter Möbius Abb. 1: Lucas Cranach d. J. (1515–1586): Moritz, Kurfürst von Sachsen. Meißen, Fürstenschule. SLUB / Deutsche Fotothek / Aufnahme: Walter Möbius

I. Zur Geschichte des Vorhabens3

Die Moritz-Korrespondenz war eines der Gründungsprojekte der Sächsischen Kommission für Geschichte im Jahre 1896. Erich Brandenburg konnte 1900 und 1904 die ersten beiden Bände veröffentlichen. Ein fast fertiges Manuskript des dritten Bandes ist dann 1945 bei der Bombardierung Dresdens verbrannt. Ab 1956 wurde bei der Sächsischen Akademie ein Neuanfang gestartet. Vor allem war es Johannes Herrmann, der die Vorarbeiten für die weiteren Bände begann. Allerdings standen zumeist nur geringe Mittel zur Verfügung und die Arbeiten konnten nur nebenamtlich durchgeführt werden. Band 3 der Korrespondenz – bearbeitet von Johannes Herrmann und Günther Wartenberg – konnte schließlich 1978 erscheinen. Zu einer Intensivierung der Arbeit führte dann 1992 die Begründung des Akademieunternehmens »Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte« sowie die Einwerbung von Drittmitteln der Fritz-Thyssen-Stiftung. Zwischen 1992 und 2006 konnten folgerichtig die Bände 4, 5 und 6 der Korrespondenz erscheinen, bearbeitet von Johannes Herrmann, Günther Wartenberg und Christian Winter (siehe Fn. 2).

Um den großen Umfang der Korrespondenz bewältigen und drucken zu können, wird das Material zumeist in Form von ausführlichen Regesten ediert.4 Die wörtliche Wiedergabe ist auf persönliche Schreiben des Kurfürsten und andere entscheidende Dokumente, wie z. B. Verträge, begrenzt. Mit den Hauptdokumenten und weiteren, nach inhaltlichen Kriterien zugeordneten Regesten enthält ein Band 2 000 bis 3 000 Quellenstücke, die alle im Original eingesehen wurden. Es handelt sich um Material aus mehr als 45 Archiven in Deutschland und dem europäischen Ausland. Der Schwerpunkt liegt bei dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden, daneben sind u. a. vertreten: Stadtarchiv Augsburg, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Staatsarchiv Bamberg, Archives Générales du Royaume Bruxelles, Staatsarchiv Coburg, Tiroler Landesarchiv Innsbruck, Rigsarkivet Kopenhagen, Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt Magdeburg, Hessisches Staatsarchiv Marburg, Archivio di Stato di Modena, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Bibliothèque nationale de France Paris, Landeshauptarchiv Schwerin, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar, Staatsarchiv Wolfenbüttel, Österreichisches Staatsarchiv – Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Eine Einleitung sowie ein Personen- und Ortsregister erschließen die Quellenstücke in jedem Band.

II. Die Ausgangslage

Moritz von Sachsen kam im Jahre 1521 als erster Sohn Herzog Heinrichs und seiner Gemahlin Katharina, einer geborenen Herzogin von Mecklenburg, in Freiberg zu Welt. Als Spross einer Nebenlinie der sächsisch-albertinischen Herzöge hatte er bei seiner Geburt wenig Aussicht darauf, ein ›Global Player‹ zu werden. Da aber die Söhne seines Onkels, Georg des Bärtigen, vor ihrem Vater starben, übernahm dessen Bruder, Herzog Heinrich, 1539 die Regierung im albertinischen Herzogtum, und ihm folgte zwei Jahre später sein Sohn Moritz. Doch das sollte erst der Anfang von dessen Aufstieg sein.

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts war in den beiden sächsischen Landesteilen, dem ernestinischen Kurfürstentum und dem albertinischen Herzogtum, die Wittenberger Reformation bereits fest etabliert. Im Reich standen sich die Religionsparteien immer unversöhnlicher gegenüber. Unabwendbar schien eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem Kaiser und den altgläubigen Reichsständen auf der einen sowie dem Schmalkaldischen Bund unter Führung des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich und des Landgrafendes praktischen Glaubensvollznderen Seite. Sachsen unter den Wettinern war eine bedeutende Größe im Reich deutscher Nation, als Mutterland der Reformation ganz besonders auch auf religionspolitischem Gebiet. Dabei war das Haus Wettin erst im 15. Jahrhundert – vor allem durch den Reichtum aus dem Bergbau – in die ›Erste Liga‹ des Reichsverbandes aufgestiegen. Wie sich nun ein Vertreter dieses Hauses anschickte, sogar die Wendungen der europäischen Geschichte mitzubestimmen, soll im Folgenden dargestellt werden.

Abb. 2: Stammbaum der Wettiner, Mitte 15. – Mitte 16. Jh. Abb. 2: Stammbaum der Wettiner, Mitte 15. – Mitte 16. Jh.

III. Der Aufstieg an der Seite des Kaisers

Moritz war persönlich durchaus evangelisch gesinnt,5 zu der politischen Vereinigung der Protestanten, dem Schmalkaldischen Bund, aber hielt er Distanz – nicht zuletzt um eine gewisse Selbständigkeit gegenüber seinem Vetter Johann Friedrich, dem Kurfürsten, zu bewahren. Damit wurde Moritz zu einem wesentlichen Faktor für die Politik Kaiser Karls V. Moritz’ Wunsch, in dem Konflikt neutral zu bleiben und vielleicht zu vermitteln, war zum Scheitern verurteilt, zumal er natürlich vor allem dem Interesse folgte, für seine eigene Position und die seines Landes das Beste zu erreichen.

Mehr unfreiwillig wurde Moritz in ein Bündnis mit dem Kaiser gezogen. Letztlich wurde er von der kaiserlichen Politik überlistet – unter Mithilfe seines eigenen Rates Christoph von Karlowitz.6 Moritz trat damit endgültig auf die Bühne der Reichspolitik. Die mündlichen Zusagen, die Moritz letztlich bewogen hatten, im Juni 1546 den Regensburger Vertrag zu unterschreiben, erwiesen sich als nicht allzu tragfähig. Durch den Vertrag mit dem Kaiser bekam Moritz wenig in die Hand, war nun jedoch fest an die habsburgische Politik gebunden. Gewiss konnte er weiter neutral bleiben, doch drohte dann im bevorstehenden Krieg die Inbesitznahme des ernestinischen Landes durch einen Dritten. Es war klar, dass dies nur der Bruder des Kaisers, König Ferdinand, sein konnte, der in Böhmen und Österreich regierte. Wollte Moritz den Verlust von wettinischem Territorium für das Haus Sachsen insgesamt verhindern, musste er sich also am Krieg gegen seinen Vetter Johann Friedrich beteiligen.

Mitte August 1546 – der Krieg war inzwischen ausgebrochen – erhielt Moritz vom Kaiser den Befehl, die Acht gegen Johann Friedrich und Landgraf Philipp zu vollstrecken. Die Sache wurde noch pikanter, da sich dieser Befehl nicht nur gegen Moritz’ Vetter Johann Friedrich, sondern mit dem Landgrafen auch gegen Moritz’ Schwiegervater richtete. Der Herzog versuchte zwar, seine dilatorische Haltung möglichst lange aufrecht zu erhalten, doch König Ferdinand in Prag drängte auf ein aktives militärisches Handeln. Schließlich konnte Ferdinand den Herzog im Prager Vertrag vom 14. Oktober 1546 zum gemeinsamen Feldzug gegen das ernestinische Kurfürstentum verpflichten. Im Gegenzug wurde Moritz die in Regensburg bereits in Aussicht gestellte sächsische Kurwürde nun fest zugesagt, daneben ein erheblicher Gebietszuwachs. Kurz darauf rückten böhmische Truppen in Sachsen ein und, wie abgesprochen, folgte darauf die Kriegserklärung von Moritz gegen den Kurfürsten – weil er verhindern müsse, dass dessen Land in fremde Hände falle. Dieses Motiv ist von Moritz gewiss nicht nur vorgeschoben, sondern entspricht seinen tatsächlichen Befürchtungen. Binnen weniger Wochen konnte Moritz nahezu alle ernestinischen Gebiete besetzen, da Johann Friedrich mit seinen Truppen in Süddeutschland stand. Beinahe ebenso schnell erfolgte dann allerdings auch die Rückeroberung, nachdem Johann Friedrich nach Sachsen zurückgekehrt war. Moritz geriet – von den böhmischen Verbündeten weitgehend verlassen – vorübergehend in große Not. Für den Ausgang des Schmalkaldischen Krieges war Moritz’ militärischer Beitrag allerdings nicht ausschlaggebend. Erst im April 1547 wurde durch den Kaiser der entscheidende Schlag geführt, der schließlich zur Niederlage Johann Friedrichs in der Schlacht von Mühlberg führte.7

Abb. 3: Tizian, eigentl. Tiziano Vecellio (1477–1576): Kaiser Karl V. im Lehnstuhl. München: Alte Pinakothek. SLUB / Deutsche Fotothek / Aufnahme: Martin Würker Abb. 3: Tizian, eigentl. Tiziano Vecellio (1477–1576): Kaiser Karl V. im Lehnstuhl. München: Alte Pinakothek. SLUB / Deutsche Fotothek / Aufnahme: Martin Würker

Die Ergebnisse des Schmalkaldischen Krieges brachten Moritz einen ungeheuren Machtgewinn. Sein Vetter Johann Friedrich geriet in die Gefangenschaft des Kaisers. Moritz hingegen erhielt die sächsische Kurwürde mit dem Kurkreis um Wittenberg und nahezu alle ernestinischen Gebiete östlich der Saale.

Das Verhalten des Moritz von Sachsen bei der Übernahme der Kur ist im allgemeinen wie auch im wissenschaftlichen Urteil sehr widersprüchlich interpretiert worden: Schon zeitgenössisch ist der Vorwurf des Verrats – Moritz als der »Judas von Meißen« ist ein vor allem von den theologischen Gegnern des Albertiners verbreitetes, auch heute noch geläufiges Verdikt.8 Auf der anderen Seite gilt Moritz als Retter der evangelischen Universität Wittenberg und des evangelischen Glaubens in Sachsen insgesamt. Auch ist er als Vorkämpfer für eine historisch notwendige Einheit der sächsischen Länder, eine Einheit Mitteldeutschlands gesehen worden.9 Es ist Aufgabe einer historisch-kritischen Edition, hier zumindest die Basis für ein ausgewogenes Bild auf Grundlage der historischen Quellen zu liefern. Die Moritzedition bietet dafür neben den Quellen von Moritz selbst ein vielschichtiges Quellenkorpus: Briefe von Fürsten und ihren Räten ebenso wie Korrespondenz von Stadträten, Kundschaftsberichte, Verhandlungsprotokolle und -instruktionen.

IV. Die Opposition gegen den Kaiser

Mit dem Ende des Schmalkaldischen Krieges 1547 waren zahlreiche künftige Konflikte angelegt. Für Moritz waren mit der Position als Kurfürst auch komplizierte neue Gefährdungslagen verbunden. Er musste die neue Situation im Spannungsfeld zwischen Kaiser und evangelischen Reichsständen, zwischen Loyalität zum Reichsoberhaupt und persönlichem Bekenntnis gestalten. Doch das Verhältnis zu Karl V. war gestört. Der Kaiser kannte nach dem Sieg über den Schmalkaldischen Bund keine Rücksicht oder Mäßigung. Für Moritz wurde die unerwartete Gefangennahme seines Schwiegervaters Landgraf Philipp von Hessen durch den Kaiser zu einer demütigenden Erfahrung, bei der die kaiserliche Diplomatie mit zweideutigen Aussagen, wenn nicht sogar mit dem Bruch von Zusagen operierte.10 Moritz jedenfalls fühlte sich vom Kaiser betrogen und in seiner Ehre verletzt. Zudem vergrößerte Karl V. mit dem Augsburger Interim die Schwierigkeiten für Moritz auf kirchenpolitischem Gebiet. Das 1548 erlassene Interim sollte für eine Übergangszeit bis zu einem Konzil die kirchlichen Verhältnisse regeln.11 Karls V. wieder. Die Überlassung der lothringiugs, wie Zeremonien, wurde in zentralen theologischen Streitfragen letztlich eine Rückkehr zur altgläubigen Positionen verlangt, was zu scharfer Ablehnung auf protestantischer Seite führte. Kam Moritz dem kaiserlichen Befehl zur Einführung des Interims nach, hatte er seine Untertanen gegen sich, führte er es nicht ein, drohten Sanktionen des Kaisers.

In diesen vielschichtigen Kalamitäten entschied sich Moritz dafür, eigene politische Ziele gegen die Ansprüche Karls V. zu behaupten. Der junge Kurfürst begann etwa 1549, unterstützt durch seine Räte, eine weitreichende Bündnispolitik aufzubauen. Daneben steht – ebenso bedeutsam – die Vollendung eines umfangreichen Reformwerks im Inneren, einer tiefgreifenden Modernisierung der Staats- und Finanzverwaltung, des Gerichtswesens und nicht zuletzt des Bildungswesens.12

Außenpolitisch suchte Moritz zunächst eine Annäherung an König Ferdinand, den in Böhmen und Österreich herrschenden Bruder Karls V. Der Kurfürst wusste inzwischen um die Konflikte zwischen den Habsburger Brüdern. Durch gegenseitige Besuche im Sommer 1549 wuchs ein Vertrauensverhältnis zwischen Moritz und Ferdinand, das an das traditionell von guter Nachbarschaft geprägte sächsisch-böhmische Verhältnis anknüpfte. Trotz konfessioneller Gegensätze begann sich eine enge Zusammenarbeit in der Reichspolitik zu entwickeln, die schließlich zu einer politischen Partnerschaft geworden ist.

Als besonders einflussreich sollte sich die Reise des jungen Kurfürsten nach Italien Anfang 1549 erweisen.13 Sie war einerseits für die kulturelle Prägung des kursächsischen Hofes sehr bedeutsam. Unter dem persönlichen Eindruck der italienischen Renaissance holte Moritz Musiker, Maler und Baumeister aus Italien nach Dresden. In Trient machte ihm Kardinal Cristoforo Madruzzo eine große Freude mit 20 neapolitanischen Stuten, mit denen wohl das kurfürstliche Gestüt in Graditz begründet wurde. Doch auch die politische Bedeutung der Italienreise ist groß: In Ferrara lernte Moritz mit Herzog Ercole d’Este einen wichtigen Parteigänger Frankreichs kennen. Vielleicht reifte am Hofe der Este der Entschluss, den habsburgisch-französischen Gegensatz für seine weiteren Ziele zu nutzen.

Abb. 4: Barthel Beham (1502–1540): Ferdinand l. Dresden. Kupferstich-Kabinett. SLUB / Deutsche Fotothek / Aufnahme: Regine Richte Abb. 4: Barthel Beham (1502–1540): Ferdinand l. Dresden. Kupferstich-Kabinett. SLUB / Deutsche Fotothek / Aufnahme: Regine Richte

Um politische Kontakte bemühte man sich auch in Polen und in England. Eine enge Verbindung wurde mit Dänemark geschaffen, als Herzog August, der Bruder von Moritz, im Oktober 1548 die dänische Prinzessin Anna heiratete.

Ging es Moritz in den bisher genannten Beziehungen eher um Sicherheit und Rückhalt, so trat daneben zunehmend die Offensivoption gegen den Kaiser in den Vordergrund. Zunächst suchte Moritz die Annäherung an die evangelischen Fürsten in Norddeutschland, vor allem an Markgraf Johann von Brandenburg-Küstrin, Herzog Albrecht von Preußen und Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, die sich im Königsberger Bund gegenseitige Hilfe zur Wahrung ihrer evangelischen Religion zugesagt hatten. Als besonderer Schachzug erwies sich zudem Moritz’ Taktieren mit der Stadt Magdeburg, die sich in der Reichsacht befand, weil sie sich dem Kaiser nicht unterwerfen wollte. Moritz wurde vom Kaiser mit der Führung der Belagerung Magdeburgs betraut. Es gelang ihm, diesen Befehl in einer solchen Weise auszuführen, dass es nicht nur zu einer gewaltlosen, vertraglichen Regelung mit der Stadt Magdeburg kam. Mit den Belagerungstruppen in seiner Hand und einem entschlossenen Verhandlungsgeschick schuf sich Moritz zugleich die machtpolitische und militärische Basis, um an die Spitze der gegen den Kaiser opponierenden evangelischen Fürsten zu treten.14

Auf diese Weise wurde Moritz 1551 zum Haupt der antikaiserlichen Opposition in Deutschland. Die vorhandene Machtbasis allerdings – das sah er realistisch – war eher gering. Sie bezog sich neben Kursachsen fast nur auf Hessen, Mecklenburg und Teile Brandenburgs. Um dem Kaiser tatsächlich Paroli bieten zu können, musste Moritz den Schritt auf die internationale Bühne wagen, er musste die Verbindung mit Frankreich suchen, der einzigen Macht, die es mit den Habsburgern aufnehmen konnte. Der Gedanke eines Bündnisses zwischen protestantischen Fürsten und Frankreich war an sich nichts Neues, doch war es bis dahin wegen religiöser und landsmannschaftlicher Vorbehalte noch zu keinem Bundesschluss gekommen. Mit König Heinrich II. von Frankreich und Kurfürst Moritz standen sich nun zwei fast gleichaltrige Herrscher gegenüber, die aufgeschlossener für Zugeständnisse waren als ihre Vorgänger. Unterschiedliche Religionszugehörigkeit war für sie kein Hinderungsgrund mehr für politische Bündnisse.15

Doch obwohl beide Seiten an einem Zusammenwirken interessiert waren, erwiesen sich die Verhandlungen mit Frankreich als langwierig und schwierig. Streitpunkt waren vor allem die Finanzen – die Nerva belli –, die Frankreich den Fürsten als Subsidien für den geplanten Angriff gegen den Kaiser zahlen sollte. Schließlich verließ auch noch Markgraf Johann von Brandenburg im Streit mit Moritz den Bund. Dennoch kam es Anfang 1552 doch zum Vertragsschluss. Moritz, Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg und Landgraf Wilhelm von Hessen, der Sohn des gefangenen Landgrafen Philipp, schlossen am 15. Januar 1552 mit dem französischen König den Vertrag von Chambord.

König Heinrich II. verpflichtete sich zur Zahlung von 100 000 Kronen im ersten und 70 000 Kronen in den Folgemonaten sowie zum Angriff in Lothringen. Die Fürsten sagten gleichfalls den Angriff gegen den Kaiser mit festgelegten Truppenkontingenten zu. Frankreich sollte – als Gegenleistung – die zum Reich gehörenden, aber französischsprachigen Städte Cambrai, Toul, Metz und Verdun einnehmen. Die Fürsten wollten dem König dann zu einem Reichsvikariat, also zu einem Rechtstitel für deren Besitz, verhelfen. Obwohl es nicht zu einer Okkupation, sondern zu einer rechtlich sanktionierten Herrschaft kommen sollte, entwickelte sich daraus de facto doch eine Ablösung der Städte vom Reich. Die national gesinnte Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts hat Moritz und seinen Verbündeten dafür scharf ›Verrat an der deutschen Sache‹ vorgeworfen.16 Zeitgenössisch wurde aber von Moritz und seinen Verbündeten der Kampf gegen den Kaiser als Kampf gegen die spanische Fremdherrschaft, die »unerträgliche, viehische, spanische Servitut«, wie es in den Quellen heißt, interpretiert, was durchaus auch auf Anklang stieß.17 Moritz wurde in diesem Kontext zum Retter des Protestantismus vor dem Kaiser stilisiert. Das Schlagwort von der deutschen Libertät war einerseits eine immer wiederkehrende Parole in der Auseinandersetzung der Reichsstände mit dem Kaiser, andererseits spiegelt es aber die ehrlich empfundene Bedrohung durch eine »Monarchia unversalis« Karls V. wieder. Die Überlassung der lothringischen Städte war im Übrigen vor allem strategisch gedacht, um die habsburgischen Niederlande von den habsburgischen Besitzungen im Reich zu trennen. Sie war zudem die einzige wirkliche Gegenleistung für die französischen Zahlungen, eine allerdings, deren geschichtliche Wirkung von Dauer sein sollte.

In dem geplanten Feldzug verfolgte Moritz keine Eroberungsziele. Anlass war auch nicht allein die Sicherung seiner Kurwürde. Hauptmotiv war – neben der Freilassung seines Schwiegervaters Landgraf Philipp – im weiteren Sinne der Wunsch nach stabilen Verhältnissen, die den Status quo im Reich machtund religionspolitisch sicherten. Dieses Ziel konnte der Kurfürst nur gegen den Kaiser erreichen. Zugleich blieb Moritz flexibel und suchte nicht unbedingt den vollständigen Sieg, sondern orientierte auf die Möglichkeit, aus guter Position zu verhandeln. Ende Februar 1552 waren die Vorbereitungen des Feldzuges gegen den Kaiser abgeschlossen. Doch Moritz verfolgte eine Doppelstrategie. Parallel beschritt er den Weg der Verhandlung mit König Ferdinand. So kam es zu der ungewöhnlichen Situation, dass die Friedensverhandlungen bereits vor dem eigentlichen Kriegsausbruch begonnen wurden. Als Moritz bereits im Aufbruch zum Feldzug war, wartete er noch einen Tag auf den Unterhändler des Königs. Mit diesem, dem Burggrafen Heinrich IV. von Meißen,18 legte Moritz vor Beginn des Feldzuges bereits Ort und Zeitpunkt der Friedensverhandlung in Linz fest.

Währenddessen waren die Truppen seit dem 17. März von Leipzig über den Thüringer Wald nach Franken gezogen. Anfang April erreichte man Augsburg. Die Stadt, eine der mächtigsten Reichsstädte, konnte nach drei Tagen kampflos eingenommen werden. Diese erhebliche Machtdemonstration verbesserte die Verhandlungsposition gegenüber König und Kaiser wesentlich.

Am 18. April traf Moritz per Schiff auf der Donau in Linz bei König Ferdinand ein. Die Bedeutung dieses Treffens lag weniger in unmittelbaren Ergebnissen, als in den Gesprächen an sich, in denen Ferdinand und Moritz die Kompromissbereitschaft des jeweils anderen erkannten. Man einigte sich, die Verhandlung vom 26. Mai an in Passau fortzuführen. Von diesem Tag an sollte auch ein Waffenstillstand gelten. Die Zeit, die bis dahin blieb, nutzten Moritz und seine Verbündeten für eine Fortsetzung des Feldzugs nach Oberdeutschland und Tirol. Der Kaiser sollte gehindert werden, neue Truppen aus Italien heranzuführen. Zudem sollte eine weitere Machtdemonstration die Kompromissbereitschaft Karls V. erzwingen und diesem den Nimbus des Unbesiegbaren nehmen.

Am 12. Mai brach man in Richtung Alpen auf. Am 18. Mai war man in Füssen und rückte weiter in Richtung der von kaiserlichen Truppen stark befestigten Ehrenberger Klause, einer der massivsten Festungen im Alpenraum, die den Weg zum Fernpass in das Inntal sperrte. In der folgenden Nacht veränderte die verwegene Aktion eines Truppenführers der Verbündeten, Herzog Georgs von Mecklenburg, die Lage völlig – »wie ein gems« sei er des Nachts »vber die felsen geklettert«, berichten die Quellen.19 Von wenigen Kriegsleuten begleitet, stieß er in den Rücken der Klause, die nun von beiden Seiten eingeschlossen war und in kurzer Zeit erobert wurde. Damit war der Weg nach Innsbruck frei. Dort – 90 km entfernt – traf einige Stunden später völlig unerwartet die Nachricht vom Fall der Klause ein. Panik machte sich breit. Karl V. und König Ferdinand beschlossen, die Stadt unverzüglich in Richtung Brenner zu verlassen. Abends halb 9 Uhr verließen sie Innsbruck bei strömendem Regen mit ihrem Gefolge.

Die demütigende Flucht endete für Karl V. erst in Villach. Ferdinand zog zur Verhandlung nach Passau. Denn Moritz hatte trotz der Eroberung der Klause seine Verhandlungsbereitschaft erneut bekräftigt.

Abb. 5: Darstellung der Flucht Kaiser Karls V. aus Innsbruck vor den anrückenden Truppen der Bundesfürsten, aus: Neu-eröffneter Historischer Bilder-Saal, Das ist: Kurtze, deutliche und unpassionierte Beschreibung der Historiae universalis. Bd. 4: Die Geschichte vom Kayser Carolo IV. an, biß auf die Regierung Kaysers Leopoldi […]. Nürnberg 1733, S. 377. Abb. 5: Darstellung der Flucht Kaiser Karls V. aus Innsbruck vor den anrückenden Truppen der Bundesfürsten, aus: Neu-eröffneter Historischer Bilder-Saal, Das ist: Kurtze, deutliche und unpassionierte Beschreibung der Historiae universalis. Bd. 4: Die Geschichte vom Kayser Carolo IV. an, biß auf die Regierung Kaysers Leopoldi […]. Nürnberg 1733, S. 377.

V. Die Ordnung des Passauer Vertrages

Die Truppen der Bundesfürsten trafen erst vier Tage später in Innsbruck ein. Man hatte dem Kaiser also Zeit gelassen, seine Gefangennahme war nicht beabsichtigt. Moritz suchte nicht unbedingt den vollständigen Sieg, sondern die Möglichkeit, aus guter Position zu verhandeln. Dazu reiste er sofort weiter nach Passau. Neben ihm und König Ferdinand erschienen dort auch Gesandtschaften aller Kurfürsten und der wichtigsten weltlichen und geistlichen Reichsfürsten, daneben auch ein französischer Gesandter. Es war also eine ansehnliche Ständeversammlung, allerdings ohne den Kaiser und ohne die kleineren Reichsstände. In zweiwöchigen Verhandlungen einigten sich Ferdinand und Moritz sowie die Vertreter der Reichsstände auf einen Vertragstext zur Beilegung zahlreicher Konflikte im Reich. Vor allem war eine rechtliche Lösung der Religionsfrage vorgesehen, die vom Grundsatz des Gewaltverzichts und der gegenseitigen Anerkennung der Religionsparteien ausging und auf einen immerwährenden Frieden zielte. Der Religionsfrieden sollte unabhängig von einer Religionseinigung unbefristet gelten. Die Trennung des Religionsstreits vom allgemeinen Friedensproblem wurde von allen an der Verhandlung Beteiligten als notwendig erkannt. König Ferdinand und Kurfürst Moritz, die wesentlichen Akteure in Passau, hatten beide großes Interesse am Gelingen des Vertrages. Beide brauchten einen dauerhaften Frieden im Reich, der nur durch eine reichsrechtliche Kompromisslösung der Religionsfrage zu erzielen war. Erst dann konnte der König eine wirksame Hilfe gegen die Osmanen erwarten, und Moritz konnte nur so auf die Sicherung der evangelischen Reichsstände und seiner eigenen Position als sächsischer Kurfürst rechnen.

In Passau hatte man sich im Juni 1552 zwar geeinigt. Als schwierig erwies es sich jedoch, die Ergebnisse einerseits dem Kaiser – der in Villach geblieben war – und andererseits den Verbündeten des Kurfürsten – die noch im Feldlager standen – zu vermitteln. Moritz erreichte – mit erheblicher Mühe – die Zustimmung seiner Verbündeten. Der Kaiser wollte eigentlich völlig ablehnen, doch rang ihm sein Bruder zumindest eine bedingte Zustimmung ab, allerdings mit entscheidenden Änderungen, vor allem mit einer Befristung des Religionsfriedens bis zum nächsten Reichstag. Trotz dieser Einschränkungen unterzeichnete Moritz – mit dem Blick für das politisch Erreich- bare – den Passauer Vertrag am 2. August 1552. Der Vertrag ist dann auch drei Jahre später zur Grundlage des Augsburger Religionsfriedens geworden.20

Trotz des Erfolges blieb Moritz in einer gefährdeten Situation. Gegen die von Karl V. drohende und auch vorbereitete Revanche konnte nur König Ferdinand Schutz bieten. Dementsprechend bemühte sich der Kurfürst um einen festen Bundesschluss mit dem König. Doch nie verließ sich Moritz nur auf eine Seite. So ließ er im Frühjahr 1553 auch wieder mit Frankreich über ein neues Bündnis verhandeln.21

Als sehr bedrohlich erschien für Moritz das Agieren des aus kaiserlicher Gefangenschaft zurückgekehrten Johann Friedrich. Der Ernestiner, der sich anmaßend ›Geborener Kurfürst‹ nannte und das Kurwappen führte, ließ die Festung Gotha ausbauen. Noch größere Gefahr, ja offene Gewalt drohte durch den unberechenbaren Markgrafen Albrecht Alkibiades von Brandenburg- Kulmbach. Dieser hatte Moritz ursprünglich im Fürstenkrieg unterstützt, war dann aber auf die Seite des Kaisers gewechselt und hatte schließlich in Franken einen Krieg gegen die Bischöfe von Bamberg und Würzburg angezettelt, der sich auszuweiten drohte. Karl V. taktierte dabei im Hintergrund sehr undurchsichtig. Die im Passauer Vertrag mühsam gewonnene Sicherheit drohte zerstört zu werden. Kurfürst Moritz und König Ferdinand entschlossen sich gemeinsam zur Gegenrüstung und schließlich zum Angriff gegen den Unruhestifter. Der Konflikt mit Markgraf Albrecht führte Moritz am Ende in die Schlacht von Sievershausen am 9. Juli 1553. Deren Ausgang war tragisch: In der blutigsten Schlacht der Reformationszeit blieben die sächsischen Truppen zwar siegreich, Kurfürst Moritz aber erlitt eine Schussverletzung im Rücken, an welcher er zwei Tage nach der Schlacht starb. So war es Moritz nicht vergönnt, die Früchte seiner Politik zu genießen.

VI. Resümee

Wenn wir auf die Frage im Titel des Beitrages zurückkommen, so können wir gewiss die europäische Dimension des politischen Wirkens von Moritz festhalten, unter dessen Regierung das – im internationalen Maßstab – eher kleine Kurfürstentum am Tisch der Großmächte Habsburg und Frankreich saß und zwischen Italien, Polen und Skandinavien handelte. Die etwas provokativ gestellte Frage »Sachsen als europäische Großmacht?« muss dann aber wohl doch mit Nein beantwortet werden, wenn man nicht die Beurteilung allein auf wenige Jahre stützen will. Für die langfristige Durchsetzung einer so ambitionierten Rolle fehlte es dem Land der Wettiner sowohl an Landmasse wie auch und nicht zuletzt an der fiskalischen Basis.22 Auch reichten die familiären Verbindungen und Vernetzungen der Wettiner nicht im Entferntesten an die der Habsburger heran. Im Reichsgebiet selbst nahm Sachsen zwar eine Spitzenstellung ein. Doch fehlten die Grundlagen, um für längere Zeit im Konzert der europäischen Großmächte mitzuspielen.

Moritz’ Nachfolger, Kurfürst August, hat dann auch folgerichtig die ambitionierte, risikofreudige Politik seines Bruders zugunsten einer Reichspolitik aufgegeben, die Kursachsen vor allem als starken Partner und Gegenüber zum Kaiser im Reich etablierte. Andererseits waren zu diesem Zeitpunkt die großen reichspolitischen Ziele auch bereits – durch Moritz – verwirklicht: Das Augsburger Interim war aufgehoben, der hessische Landgraf frei, die Sicherheit für die Anhänger der Augsburgischen Konfession in einer bikonfessionellen Reichsordnung angelegt, eine Universalmonarchie Karls V. verhindert. Die Einsicht, dass mit Gewalt in der Religionsfrage nichts mehr zu ändern war, hatte sich durchgesetzt. Das Wirken von Moritz sowohl im reichspolitischen und wie auch im europäischen Rahmen hat daran entscheidenden Anteil.

  1. 1Siehe dazu den Beitrag von Heiko Jadatz in diesem Band.
  2. 2Vgl. zum Inhaltlichen auch jeweils die Einführungen zu den Bänden Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen (PKMS): Bd. 1: Bis zum Ende des Jahres 1543, hg. von Erich Brandenburg, Leipzig 1900, Nachdruck Berlin 1982; Bd. 2: Bis zum Ende des Jahres 1546, hg. von Erich Brandenburg, Leipzig 1904, Nachdruck Berlin 1983; Bd. 3: 1. Januar 1547 – 25. Mai 1548, bearb. von Johannes Herrmann und Günther Wartenberg, Berlin 1978; Bd. 4: 26. Mai 1548 – 8. Januar 1551, bearb. von Johannes Herrmann und Günther Wartenberg, Berlin 1992; Bd. 5: 9. Januar 1551 – 1. Mai 1552, bearb. von Johannes Herrmann, Günther Wartenberg und Christian Winter, Berlin 1998; Bd. 6: 2. Mai 1552 – 11. Juli 1553 mit ergänzenden Dokumenten zum Tod des Kurfürsten, bearb. von Johannes Herrmann, Günther Wartenberg und Christian Winter, Berlin 2006.
  3. 3Vgl. Helmar Junghans, »Die Politische Korrespondenz des Herzogs und Kurfürsten Moritz von Sachsen«, in Heinz Penzlin (Hg.), Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Geschichte ausgewählter Arbeitsvorhaben, Leipzig 1999, S. 161–180.
  4. 4Regesten sind sachinhaltliche Auszüge oder Zusammenfassungen von Urkunden bzw. Akten unter Weglassung der regelmäßig wiederkehrenden, formelhaften Teile, aber mit genauer Verzeichnung des Datums, des Ortes, der Überlieferung, der Orts- und Personennamen sowie mit nötigen kritischen Bemerkungen. Vgl. Hanns Leo Mikoletzky, »Regest und Regesttechnik«, in Anzeiger der Phil.-hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 87 (1950), S. 240–254.
  5. 5Vgl. Johannes Herrmann, »Moritz von Sachsen, evangelischer Christ und Judas zugleich «, in Archiv für Reformationsgeschichte 92 (2001), S. 87–118.
  6. 6Vgl. Erich Brandenburg, »Der Regensburger Vertrag zwischen den Habsburgern und Moritz von Sachsen (1546)«, in Historische Zeitschrift 80 (1898), S. 1–42.
  7. 7Vgl. Wieland Held, 1547. Die Schlacht bei Mühlberg/Elbe. Entscheidung auf dem Wege zum albertinischen Kurfürstentum Sachsen, Beucha 1997.
  8. 8Dazu Thomas Kaufmann, Das Ende der Reformation. Magdeburgs »Herrgotts Kanzlei « (1548–1551/2), Tübingen 2003, S. 223–230.
  9. 9Vgl. Karlheinz Blaschke, »Moritz von Sachsen – der bedeutendste Wettiner«, in Ders. (Hg.), Moritz von Sachsen. Ein Fürst der Reformationszeit zwischen Territorium und Reich, Leipzig/Stuttgart 2007, S. 321 f., 335.
  10. 10Vgl. dazu Fritz Wolff, »Der gefangene Landgraf. Der Weg in die Gefangenschaft«, in Landgraf Philipp der Großmütige 1504–1567. Hessen im Zeitalter der Reform. Begleitband zu einer Ausstellung des Landes Hessen, Marburg/Neustadt an der Aisch 2004, S. 123–138.
  11. 11Vgl. Günther Wartenberg, »Philipp Melanchthon und die sächsisch-albertinische Interimspolitik«, in Ders., Wittenberger Reformation und territoriale Politik. Ausgewählte Aufsätze, hg. von Jonas Flöter und Markus Hein, Leipzig 2003, S. 96–98; Ders., »Die albertinische Kirchen- und Religionspolitik unter Moritz von Sachsen«, in Blaschke (Hg.), Moritz von Sachsen (Fn. 9), S. 168–170.
  12. 12Vgl. Winfried Müller, »Herzog Moritz und die Neugestaltung des Bildungswesens nach der Einführung der Reformation im albertinischen Sachsen«, in Blaschke (Hg.), Moritz von Sachsen (Fn. 9), S. 173–201; Reiner Groß, »Herzog/Kurfürst Moritz und die Ausprägung der sächsischen Landesverwaltung«, in Ebd., S. 225–234; Manfred Rudersdorf, »Die Einführung der Reformation an der Universität Leipzig – Beharrung, Erneuerung und evangelische Identität«, in Detlef Döring und Cecilie Holberg (Hg.), Erleuchtung der Welt. Sachsen und der Beginn der modernen Wissenschaften. Essays, Dresden 2009, S. 54–63, Detlef Döring u. a. (Hg.), Erleuchtung der Welt. Sachsen und der Beginn der modernen Wissenschaften. Katalog, Dresden 2009, S. 56 f.
  13. 13Vgl. Evelyn Korsch, »Ein ›heimlicher Vorschlag‹. Die politischen Beziehungen zwischen Dresden und Ferrara in der Mitte des 16. Jahrhunderts«, in Barbara Marx (Hg.), Elbflorenz. Italienische Präsenz in Dresden 16.–19. Jahrhundert, Dresden 2000, S. 37–64; Christian Winter, »Die Außenpolitik des Kurfürsten Moritz von Sachsen«, in Harald Marx, Cecilie Hollberg (Hg.), Glaube und Macht. Sachsen im Europa der Reformationszeit. Begleitband zur 2. Sächsischen Landesausstellung in Torgau, Dresden 2004, S. 124 f.
  14. 14Vgl. Winter, Die Außenpolitik (Fn. 13), S. 127 f.
  15. 15Vgl. Thomas Nicklas, »Das Wagnis reichsfürstlicher Außenpolitik. Moritz von Sachsen zwischen Habsburg und Frankreich«, in Blaschke (Hg.), Moritz von Sachsen (Fn. 9), S. 132 f.; Winter, Die Außenpolitik (Fn. 13), S. 125–131.
  16. 16So schreibt der bayerische Historiker Carl Adolph Cornelius von dem »Gauner Moritz« und den »andern Gesellen der Bande«. Carl Adolph Cornelius, »Zur Erläuterung der Politik des Churfürsten Moritz von Sachsen«, in Münchner historisches Jahrbuch 2 (1866), S. 281.
  17. 17PKMS 5 (Fn. 2), S. 735–737 (Nr. 416). – Vgl. auch Georg Schmidt, »›Teutsche Libertät‹ oder ›Hispanische Servitut‹. Deutungsstrategien im Kampf um den evangelischen Glauben und die Reichsverfassung (1546–1552)«, in Luise Schorn-Schütte (Hg.), Das Interim 1548/50. Herrschaftskrise und Glaubenskonflikt, Gütersloh 2005, S. 166–191.
  18. 18Vgl. Christian Winter, »Moritz von Sachsen und Heinrich IV. von Plauen, Burggraf von Meißen. Konkurrenz und Kooperation im wettinisch-habsburgischen Beziehungsgeflecht «, in Michael Beyer, Jonas Flöter und Markus Hein (Hg.), Christlicher Glaube und weltliche Herrschaft. Zum Gedenken an Günther Wartenberg, Leipzig 2008, S. 221 f.
  19. 19PKMS 6 (Fn. 2), S. 157 (Nr. 111).
  20. 20Vgl. Armin Kohnle, »Nürnberg – Passau – Augsburg. Der lange Weg zum Religionsfrieden «, in Heinz Schilling und Heribert Smolinsky (Hg.), Der Augsburger Religionsfrieden 1555. Wissenschaftliches Symposium aus Anlaß des 450. Jahrestages des Friedensschlusses, Augsburg 21. bis 25. September 2005, Gütersloh 2007, S. 5–15.
  21. 21Vgl. Guido Komatsu, Landfriedensbünde im 16. Jahrhundert. Ein typologischer Vergleich, Diss. phil. Göttingen 2001, S. 142–155; Johannes Trefftz, Kursachsen und Frankreich 1552–1557, Leipzig 1891, S. 1–98.
  22. 22Uwe Schirmer, »Umfang, Strukturen und Funktionen der albertinischen Staatsfinanzen. Untersuchungen zum Haushaltsjahr 1549/50«, in Blaschke (Hg.), Moritz von Sachsen (Fn. 9), S. 161 f.; Ders., Kursächsische Staatsfinanzen (1456–1656): Strukturen – Verfassung – Funktionseliten, Leipzig; Stuttgart 2006 (= Quellen und Forschungen zur sächsischen Geschichte, Band 28), S. 720–722.
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Heft 4 (2010)
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