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Urkundeneditionen heute?!1

Der vor 150 Jahren begründete, aber nach schwungvollem Beginn unvollendet gebliebene Codex diplomaticus Saxoniae feiert nach langem Dornröschenschlaf seine Wiedererweckung. Das ist ein denkwürdiges Ereignis, denn es handelt sich neben den »Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete« um die mit Abstand wichtigste mittelalterliche Urkundenedition des mitteldeutschen Raumes und damit zugleich der Mitte des mittelalterlichen Reiches.

Ein bedeutsames und viel beachtetes – um nicht zu sagen: ungläubig bestauntes – Ereignis also nicht nur für das Land Sachsen, zu dessen »Ehre« das Unternehmen seinerzeit ins Leben gerufen und von staatlicher Seite nachhaltig gefördert wurde und noch wird; ein Ereignis auch für die gesamte deutsche Mediävistik, die einst vor allem mit ihrer Editionstätigkeit Weltgeltung errang, inzwischen aber deutlich erkennbar andere Prioritäten setzt. Angesichts verschärfter Verteilungskämpfe zeigen sich längst nicht mehr alle Fachkollegen »vom Nutzen des Edierens« überzeugt,2 herablassend ist gar von dem »Trivialpositivismus der Urkundenforscher« die Rede.3

Es geht mir nachfolgend um die Auflösung dieses Widerspruchs,4 nicht um die Geschichte und Konzeption des Unternehmens selbst, die in jüngerer Zeit bereits von kompetenterer Seite dargestellt worden ist. Haben also die sächsischen Historikerkollegen und ihre Geldgeber den Forschungs-›mainstream‹ verpasst oder trotzen sie ihm selbstbewusst mit jener sympathischen Schlitzohrigkeit, die die Deutsche Welle erst kürzlich den Sachsen attestierte,5 bestärkt womöglich durch die alte Erkenntnis, dass, wer zu den Quellen will, gegen den Strom schwimmen muss?

Theodor Lacomblet eröffnete 1840 sein bekanntes »Niederrheinisches Urkundenbuch « mit der Feststellung: »Der Herausgeber eines Urkundenbuchs sieht sich, am Ziele seines mühevollen Unternehmens, nicht mehr in der peinlichen Verlegenheit, dessen Werth an und für sich erörtern zu müssen«.6 Das scheint heute anders zu sein und spiegelt in gewisser Weise die Befindlichkeit des Wissenschaftsbetriebes unserer Tage.

Deshalb ein persönliches ›Credo‹ vorweg: Urkundenforschung ist historische Grundlagenforschung, denn Urkunden sind wichtige, oft die einzigen und zudem nicht durch einen »Schleier der Erinnerung«7 getrübte Quellenzeugnisse, aus denen der Historiker Geschichte formt. Was wüssten wir z. B. über den Prozess Heinrichs des Löwen ohne die Narratio der Gelnhäuser Urkunde, was ohne urkundliche Überlieferung über die mittelalterliche Geschichte Pommerns? Quellen sowie differenzierte Methoden, sie zum Sprechen zu bringen, sind unbestritten die Grundlage und der Rohstoff historischer Forschung, denn ohne kritischen Rekurs auf die Quellen wären wir Historiker Romanciers, die ja bekanntlich auch ›Geschichten‹ erzählen – sogar unterhaltsamer, weil mit methodisch ungezügelter Phantasie. Urkundenforschung hat dagegen ihren bewährten Halt an erprobten Methoden und nachprüfbaren Ergebnissen, während die zahlreichen ›turns‹ im Fach Schwindel erregen und gelegentlich sogar Orientierungsverlust bewirken.

Im Zielpunkt ist Urkundenforschung daher immer historische Forschung, die nur zu ihrem eigenen Schaden auf die Dienste der Diplomatik und anderer sogenannter ›Hilfswissenschaften‹ verzichten kann. Denn wie in der Mathematik gibt es auch in unserem Metier eine bestimmte Reihenfolge der methodischen Schritte: Das Urteil des Diplomatikers präjudiziert die Verwertung der Urkunde als historische Quelle, lässt mitunter sehr gelehrte Abhandlungen schlagartig zur Makulatur werden. Als Kronzeugen für die »Prävalenz des diplomatischen Urteils über die Tradition« rufe ich erneut den weltberühmten Althistoriker Eduard Meyer auf, einen Leipziger Doktoranden und Habilitanden. Danach bleiben Urkunden »das wichtigste Mittel zur Kontrolle aller anderen Überlieferung, und vor einer richtig interpretierten Urkunde stürzen alle ihr widersprechenden Angaben einer Tradition, mochte sie sonst noch so zuverlässig erscheinen, rettungslos zusammen«.8

Kritische Urkundeneditionen füllen Erschließungslücken oder ersetzen alte, unkritische Ausgaben. Insofern liegt das ›Arbeitsprogramm‹ seit langem fest, für bestimmte Fonds oder für lokale, institutionelle oder regionale Urkundenbücher. Dass aber jemals alle mittelalterlichen Urkunden in kritischen Editionen vorliegen werden, wage ich zu bezweifeln, und ob das überhaupt sinnvoll wäre, ebenfalls. Die pragmatischen Modifikationen, die 1999 an dem Editionsplan des Codex diplomaticus Saxoniae vorgenommen wurden, sind in meinen Augen ein überzeugender und gangbarer Kompromiss, denn Maximalprogramme laufen erfahrungsgemäß Gefahr, schon im Anfangsstadium zu scheitern. Und obwohl man sich vor Augen halten muss, dass jede Beschränkung – des Materials, der Erschließungstiefe, des Textes – künftigen Verwertungen zugleich Grenzen setzt, fordern die hohen Überlieferungszahlen des späteren Mittelalters doch ihren Tribut, zwingen zu machbaren und verhindern wünschbare Ideallösungen.

Das methodische ›Handwerkszeug‹ wurde seit den Zeiten Jean Mabillons und Theodor Sickels allenfalls im Detail verfeinert. Daraus und aus der von Sickel entwickelten Editionsarchitektur ergeben sich zugleich die Anforderungen, die heutzutage an eine kritische Edition gestellt werden: Systematische Sammlung des erhaltenen Materials aus in- und ausländischen Archiven und Bibliotheken, recensio und emendatio der Überlieferungen, begleitet von Schrift-, Diktat- und Detailuntersuchungen, Kommentierung und schließlich die Anfertigung erschließender Register mit Identifizierung der Orte und Personen: Das alles ist ein ungleich größerer Aufwand als die vorwissenschaftliche Transkription der erstbesten Überlieferung. Aber dieser heutzutage internationale Standard wird von Geldgebern und Gutachtern nicht immer goutiert. In der Tat ist für Außenstehende kaum einsichtig, wie viel Zeit in Arbeitsgänge investiert werden muss, die im gedruckten Text gar nicht unmittelbar sichtbar werden. Doch geht es seit Sickel eben nicht mehr bloß um das Bereitstellen von ›Texten‹ zur bequemen Benutzung, sondern um die Erarbeitung von nach wissenschaftlichen Standards kritisch geprüften und gesicherten Urkundentexten. Generell bleibt aber das Bedenken des Direktors des Wiener Instituts für Mittelalterforschung bestehen: »In messbarem Output, reduziert auf Kennzahlen, vorgeplant durch Benchmarking, festgeschrieben in Leistungsverträgen und ausgewiesen in Wissensbilanzen ist schwer über Editionsarbeiten Rechenschaft abzulegen, deren Horizont sich weit hinaus über Budgetjahre und Legislaturperioden erstreckt«.9

Angesichts des Aufwandes, der schwindenden Reputation im Fach und eines kurzatmigen Publikationsdrucks nimmt die Zahl derer, die den Aufwand einer kritischen Edition nicht scheuen, erkennbar ab. Das gilt insbesondere für die Universitäten, die sich im harten Wettbewerb um das Elite-Etikett in vermeintlich innovativeren und zukunftsträchtigeren Forschungsfeldern zu positionieren versuchen. Sich auf Bewährtes stützen zu wollen, kann bei Förderanträgen schon diskreditierend wirken, wo doch »Risikoforschung« als besonders förderungswürdig gilt. Bei manchen Geldgebern scheint sogar die paradoxe Vorstellung vorzuherrschen, dass ›Riesentanker‹ wie der Codex diplomaticus Saxoniae die Forschung eher behindern, weil sie nicht geringe Geldmittel auf lange Zeit binden, Mittel, die doch besser in wendige ›Schnellboote‹ investiert werden sollten!

Das zuvor genannte Editions-›Programm‹ gilt ungeachtet der Entwicklung der Forschung im Einzelnen und generell. Nur einer Forschung, die ohne Quellen auskommt, können kritische Editionen gleichgültig sein. Den anderen bieten sie gesicherte Fundamente und neue Einsichten auf breiter Front, wobei natürlich die Einzelurkunde im Früh- und Hochmittelalter einen ungleich höheren Stellenwert hat als im Spätmittelalter, in dem wir es ergänzend mit »neuen Typen des Geschäftsschriftgutes«10 zu tun haben, zugleich mit einem hohen Prozentsatz unbekannten Materials. Und erfahrungsgemäß verspricht nahezu jeder neue Textzeuge substantiellen Gewinn, wenn nicht sofort, dann vielleicht für Fragestellungen, die wir noch gar nicht kennen; wenn nicht für die ›Haupt- und Staatsaktionen‹ oder die großen Linien etwa der Rechts-, Sozial- oder Wirtschaftsgeschichte, so doch für die lokale oder regionale Geschichte, für einzelne Orte oder Individuen. Und wer wollte deren Geschichte geringschätzen? Auch die »Geschichte im Kleinen« ist der Aufmerksamkeit des Historikers wert,11 ja, sie ist recht eigentlich der Humusboden, auf dem wir professionellen Historiker existieren. Im Übrigen hat Karl Brandi einmal bemerkt, in der Geschichtswissenschaft habe die Kontrolle durch neue Funde etwa denselben Wert wie anderwärts das Experiment.12 Daher ist Marc Blochs Forderung verständlich, dass Neuerschließung der Neuedition von Quellen vorzuziehen sei, weil sich sonst »eine fortwährende Behinderung der historischen Forschung ergäbe«.13 Zumindest einseitig ist jedenfalls aus unserer Perspektive die jüngst geäußerte These, »der Fortschritt der Geisteswissenschaften (bestehe) in der Verfeinerung der Fragen und Methoden, nicht in der Vermehrung von Zeugnissen aus der Vergangenheit«.14 Denn eine fertiggestellte Edition wird in aller Regel der betreffenden Sachforschung neuen Auftrieb geben. Heinrich Appelts Barbarossa-Edition ist dafür ein besonders instruktives Beispiel, obwohl die Stauferzeit seit jeher zu den besonders intensiv bearbeiteten Forschungsfeldern zählt. Aber selbst in der imposanten Diplomata-Reihe der Monumenta Germaniae Historica und erst recht bei den landesgeschichtlichen Corpora klaffen bekanntlich noch viele Lücken – wir dürfen also noch so manchen Auftrieb erwarten!

Man hat nicht zu Unrecht vermutet, dass die einstige Weltgeltung der deutschen Mediävistik im 19. und 20. Jh. schwerlich ohne ihre imposante Editionstätigkeit zu erreichen gewesen wäre, und noch jüngst erklärte ein Frühneuzeitler: »Die Mediävistik steht und fällt mit ihren großen Editionsvorhaben«.15 Zu dem »Quellenfetischismus«, den uns postmoderne Kritiker vorhalten,16 dürfen wir uns auch weiterhin getrost bekennen, denn Quellen und Methoden zu ihrer Erschließung sind schließlich alles, was wir Historiker haben. Und daher behaupte ich, dass es auch nach wie vor nicht ohne den »Trivialpositivismus der Urkundenforscher« geht, erst recht nicht im Bereich der Landesgeschichte. Denn dass das meiste doch schon publiziert sei, ist ein grobes Missverständnis Unkundiger, hervorgerufen durch die Publikationserfolge der Vergangenheit. Als Paradoxon ist daher festzuhalten, dass Quelleneditionen heutzutage Gefahr laufen, »in gewissem Sinne zum Opfer ihrer eigenen Erfolge« zu werden.17 Aber müssen nicht auch das Schicksal des Kölner Stadtarchivs oder unsere Kriegsverluste lehren, dass der beste Weg zur Bewahrung des archivischen Erbes die Publikation ist?

Diplomatische Editionen lenken die Forschung nicht konzeptionell, folgen auch nicht sich schnell wandelnden Trends, eben weil sie auf bewährter Methodik aufbauen und das ›Programm‹ sowie die Editionsnormen vorgegeben sind. Die Ansprüche an eine kritische Edition sind freilich deutlich gewachsen, wie schon zu erwähnen war. Und wenn von Benutzerseite zugleich mehr Kommentierung gefordert wird, weil Urkundeneditionen schließlich ein Instrument für die historische, nicht bloß für die diplomatische Forschung seien, dann muss der Editor zugleich sehr breit und sehr tief in den Forschungsthemen der Zeit bewandert sein. Allerdings heißt ›kritisch sein‹ im griechischen Wortsinn auch hier: ›auswählen‹, und natürlich sind arbeitsökonomische Grenzen des Leistbaren zu beachten. Der diplomatische Purismus eines Sickel, der Theodor Schieffer zufolge an »einer esoterischen Diplomatik sein Genügen« fand,18 ist jedenfalls ohne Zweifel passé.

Editionen sollen in der Regel die Arbeit an den Originalquellen überflüssig machen, weil Text und Kommentar alle editorischen Entscheidungen transparent machen. Andererseits scheinen kritische Editionen das Gewöhnen der Zunft daran zu befördern, sich auf gedrucktes Material zu beschränken, zumal die Kenntnis der Methodik und ihrer hilfswissenschaftlichen Voraussetzungen deutlich nachgelassen hat. Wenn aber der Benutzer den dargebotenen Befund nicht mehr selbst bewerten kann, gewinnen Editionen – anders als früher – den Status von unverrückbaren Wahrheiten: editio locuta, causa finita. Ich selbst habe für meine Merowingeredition allerdings nur von einem »Zwischenergebnis « gesprochen – in der vollen Überzeugung, dass die Urkundenkritik auf diesem Feld eine Aufgabe ohne Ende ist.19 Ich erwarte also zuversichtlich, dass sich die Forschung im Nachgang zu meiner Edition »zu deren immer tiefer schürfende(n) Auswertung verlagert«.20

Ein Kollege hat kürzlich konstatiert, die Auffassung älterer Diplomatiker, die in der Edition die Krönung ihrer Forschungspraxis gesehen hätten, habe insofern einen fatalen Nebeneffekt gehabt, als man die Diplomatik dieses Bereichs habe für abgeschlossen halten können: »Carta edita, causa finita«.21 Daraus sollte freilich nicht im Umkehrschluss gefolgert werden, dass jede Edition, die nicht vorankommt, die Diplomatik lebendig erhielte! Der Kollege hat uns im Übrigen selbst nachdrücklich vom Gegenteil der zitierten Aussage überzeugt: »carta edita, causa aperta«,22 denn natürlich betreiben wir Editoren unser Geschäft mit einer allgemein-historischen Zielsetzung und täten wir das nicht, brauchte es in der Tat keine Diplomatik und keine Urkundeneditionen zu geben.

Editionen fördern ohne Zweifel auch die Interdisziplinarität; aber das galt schon zu einer Zeit, als man die Sache wie selbstverständlich praktizierte, ohne groß von ihr zu reden, während heute vielfach andersherum verfahren wird. Jeder Editor müsste eigentlich Generalist sein und von vielem wenigstens etwas verstehen; tut er es nicht, wird er sich Rat holen müssen: für die Paläographie, die Sphragistik, die Philologie, die historische Geographie, die Onomastik usw. Geldgeber wie die DFG fördern mit einer Edition also zugleich auch eine ›Forschergruppe‹, deren Erkenntnisziel zwar anspruchsvoll und zugleich sehr konkret ist, aber als Antrag im Forschungsförderungsreigen wohl viel zu schmal dimensioniert wäre und kaum zum Zuge käme.

Neu stellt sich im Computer-Zeitalter die Frage der Präsentation, zumal digitale Editionen unübersehbare Vorteile bieten – wenn denn die Frage der nachhaltigen Verfügbarkeit befriedigend geklärt werden könnte: Vorteile hinsichtlich der Verfügbarkeit des Materials und gesteigerter Analyse- und Recherchepotentiale, der Diktatanalyse und Quellennachweise, der Erschließung spätmittelalterlicher Massenüberlieferung, der Vorab-Publikation bei Langzeitunternehmen, ganz zu schweigen von der dynamischen Präsentation von Quellenmaterial, das auf herkömmlichem Wege bislang kaum sinnvoll zu edieren war. Wenn andererseits die unterschiedlichsten Bedürfnisse befriedigt werden, wenn gar Internet-Publikationen, wie vielfach postuliert wird, nicht mehr nur Fachleute als Adressaten haben sollen, dann bedarf es über die traditionellen Arbeitsschritte hinaus zahlreicher Anreicherungen, die in der Sache keinerlei Fortschritt erbringen, aber als Serviceleistungen einen hohen zusätzlichen Zeitaufwand erfordern. All diese Fragen klammere ich hier aus, weil Georg Vogeler im aktuellen Band des »Archivs für Diplomatik« einen profunden Überblick über »Digitale Urkundenbücher« gibt.23 Damit aber kein Missverständnis entsteht: Solche neuen Veröffentlichungsformen ersetzen auch künftig nicht die Kärrner-Arbeit des Diplomatikers, denn das Ins-Netz-Stellen von Scans und Transkriptionen ist noch keine kritische Edition. Und ob die »Sorge um den rechten Text«24idealiter tatsächlich zur Etablierung einer ›internationalen Forschungsgemeinschaft‹ führen sollte, die Editionen gleichsam im ›chat-room‹ kontinuierlich verbessern könnte, wie hier und da suggeriert wird, bleibt abzuwarten, denn einen funktionierenden Prototyp gibt es dafür m. W. nicht. Im Übrigen gilt auch hier eine Grundregel des Rudersports: Es können nicht alle nur den Steuermann spielen wollen, einige müssen auch rudern.

Überdies müsste das massenhafte Digitalisieren von Urkundenbeständen und die damit intendierte unmittelbare Auseinandersetzung der Nutzer mit den Quellen selbst konsequenterweise mit einem flammenden Appell für die Stärkung der hilfswissenschaftlichen Ausbildung einhergehen, die derzeit an den Universitäten paradoxerweise preisgegeben wird.

Editionen haben aller Erfahrung nach eine weit höhere Halbwertzeit als all jene viel gepriesenen Synthesen, die von Generation zu Generation veralten. Wer liest z. B. heute noch Robert Holtzmanns »Geschichte der sächsischen Kaiserzeit « von 1941, die uns im Proseminar wärmstens ans Herz gelegt wurde? Theodor Sickels betagte Ottonen-Diplome,25 die ersten wirklich kritischen Urkundeneditionen weltweit, sind dagegen noch heute grundlegend, obwohl wir soeben ein ›aggiornamento‹ im Internet bereitgestellt haben.26

An Sickels Vorbild orientierten sich fortan auch die im 19. Jh. allerorten entstehenden regionalen Urkundenbücher, inspiriert von Romantik und Historismus sowie einer starken Fokussierung der Forschung auf die Rechts- und Verfassungsgeschichte. Nicht selten wurden sie aber auch einer politischen Initiative verdankt, weil solche Urkundenbücher im kleinstaatlichen Deutschland Identifikationskerne zu schaffen oder zu verstärken versprachen. Getragen wurden diese Unternehmungen in der Regel von den Historischen Vereinen als den Promotoren landesgeschichtlicher Forschung vor deren Professionalisierung, später gefolgt von den Historischen Kommissionen, in denen wissenschaftlich ausgebildete Historiker-Archivare und Universitätsprofessoren bestimmenden Einfluss ausübten.

Nach der Hochblüte im 19. Jh. flaute die Begeisterung für diese Art des Edierens im 20. Jh. ab. Man setzte vornehmlich, wenn auch meist unkoordiniert, auf institutionelle Urkundenbücher, die weitaus schneller zu Teilzielen führen und weniger finanziellen Aufwand erfordern, was angesichts zweier Weltkriege und ihrer Folgen ein gewichtiges Argument war. Die heute geforderte ›Modularisierung‹ von editorischen Großunternehmungen war freilich schon für die Initiatoren des Codex diplomaticus Saxoniae Programm und bescherte in der Anfangsphase schnelle und beeindruckende Editionserfolge. In seiner pragmatischen Anlage folgte der Codex diplomaticus Saxoniae einer Konzeption, die in gewisser Weise schon die Monumenta Boica vorgegeben hatten und die z. B. auch dem von Wilhelm Wattenbach begründeten Codex diplomaticus Silesiae und dem Codex diplomaticus Brandenburgensis zugrunde lag. Was wir in der Rückschau als zukunftsträchtig erkennen, wird heute von Bearbeitern und Geldgebern als bevorzugter, um nicht zu sagen: alleiniger Weg zur Bewältigung editorischer Großunternehmen angesehen und auch bereits bestehenden Projekten zur Auflage gemacht. Das virtuelle Zusammenführen der Einzelteile ist im Computerzeitalter kein Problem mehr.

Aktuell wird – soweit ich sehe – noch an drei regionalen Urkundenbüchern stricto sensu gearbeitet: dem Preussischen und Westfälischen Urkundenbuch und – als einzigem Projekt im Rahmen des Deutschen Akademienprogramms – eben am Codex diplomaticus Saxoniae, während unser – in jeder Hinsicht einzigartiges – »Rheinisches Urkundenbuch« seit vielen Jahren in ein künstliches Koma versetzt scheint. Dagegen wurde im Jahre 2008 der erste Band des »Niederösterreichischen Urkundenbuchs« publiziert, wiederum aufgrund einer politischen Initiative, nämlich »als Voraussetzung einer noch zu schreibenden modernen Landesgeschichte«,27 wie es heißt. Auf andere Spielarten urkundlicher Editionen, die Rudolf Schieffer vor Jahren kritisch gemustert hat,28 ist hier nicht einzugehen. Es soll lediglich der Eindruck festgehalten werden, dass offenkundig ein nachhaltiges Interesse an derlei Publikationen besteht.

»Quelleneditionen und kein Ende?« lautet folglich der Titel eines jüngeren Beiheftes der renommierten »Historischen Zeitschrift«,29 das einen apologetischen Unterton nicht verbergen kann, und weitere Publikationen mit ähnlichen Fragesätzen assistierten.30 Aber das waren natürlich rhetorische Fragen ausgewiesener Quellenforscher, die sich nicht gegenseitig der Sinnhaftigkeit ihres Tuns versichern wollten und mussten. Die gegenteilige Auffassung ist in meinen Augen nicht wissenschaftlich, sondern wissenschaftspolitisch motiviert und lenkt zurück auf den Antagonismus von Tankern und Schnellbooten.

»Das Edieren selbst bewahrt seine kritische Funktion, solange es überhaupt eine quellenbezogene Geschichtswissenschaft gibt«, lautet denn auch die kämpferische These des derzeitigen Präsidenten der Monumenta Germaniae Historica.31 Das kann man von den Trends und Moden schwerlich behaupten, die sich wie Sternschnuppen verhalten: Sie kommen und verglühen – nur mit der Erfüllung von Wünschen hapert es. Dagegen kann es mit Arnold Esch unter Historikern »Über die bleibende Notwendigkeit von Editionen«32 eigentlich keinen Dissens geben; auch Jacques Le Goff, einer der Protagonisten der ›nouvelle histoire‹, hielt sie für »plus que jamais necessaire«,33 denn Quellen und deren kritische Aufbereitung sind die Fundamente historischen Arbeitens. Und wenn es richtig ist, wie etwa der bekannte Philosoph Odo Marquard behauptet, dass Zukunft Herkunft braucht,34 dass jede Generation sich der Vergangenheit aufs Neue versichern muss, um die Gegenwart zu verstehen und für die Zukunft gerüstet zu sein, dann kann es doch in der Historikerzunft und darüber hinaus über die Notwendigkeit der Arbeit mit den historischen Quellen und ihrer kritischen Aufbereitung keinen vernünftigen Zweifel geben. Ich bestehe also mit Arnold Esch darauf, »dass Quellenerschließung unsere Grundlagenwissenschaft ist und dass wir davon nicht lassen können« – und dürfen.35 Soviel zum Ausrufezeichen im Titel meines Beitrags.

Die Übernahme einer kritischen Edition, etwa im Rahmen des Codex diplomaticus Saxoniae, bedeutet freilich nachweislich jahrelange Askese und Konzentration auf die Aufgabe, dem Benutzer das Material so aufzubereiten, dass der Rekurs auf die Überlieferungen selbst überflüssig wird. Heinrich Appelt benötigte für die fünf Bände seiner epochalen Barbarossa-Edition 34 Jahre, Hans- Eberhard Mayer für seine soeben vorgelegte vierbändige Edition der Urkunden der Könige von Jerusalem im Alleingang rund 40 Jahre. Im derzeitigen Wissenschaftsbetrieb und angesichts eines für jedermann nur begrenzten Zeitbudgets wäre dieses unbeirrte Verfolgen eines fernen Zieles für Jüngere eine sehr subtile Form des Karriere-Selbstmords. Innerhalb einer Fakultät oder im/a>Theo Kölzer,kreis wird der ›Hieronymus im Gehäuse‹ scheel angesehen, weil er sich vielerlei kurzatmigen Aktivitäten verschließen muss, um zum Ziel zu gelangen. Aber welche Perspektiven können wir Jüngeren bieten, die sich auf bemessene Zeit einer Edition verschreiben? Die Lorbeeren werden jedenfalls auf anderen Feldern vergeben, denn: Leibnizpreis-verdächtig ist die Arbeit eines Editors nicht – trotz garantierter Langzeit-Wirkung für die Forschung! Mangelnde Perspektiven, arbeitsrechtliche Befristungstatbestände und die schon fühlbaren Auswirkungen des Bologna-Prozesses behindern die Arbeit an langfristigen Editionsvorhaben massiv – sofern überhaupt noch handwerklich qualifizierter Nachwuchs zu finden ist. Denn diplomatische Grundlagenforschung dieses Volumens und Schwierigkeitsgrades läuft Gefahr, sich aus den deutschen Universitäten zu verabschieden, wenn wir nicht schleunigst auch der handwerklichen Ausbildung unserer Studierenden wieder mehr Raum geben, die doch – wie erwähnt – gerade im Computer-Zeitalter zur Grundausrüstung gehören muss. Dabei kann es langfristig keine Lösung sein, erst die noch verfügbaren Universitätsstellen umzuwidmen und dann die evidenten Lücken durch kostenneutrale Honorarprofessuren aus dem Kreis der Archivare aufzufüllen – zumal auch dieses Reservoir konsequenterweise schnell versiegen wird.

Die Fortsetzung des Codex diplomaticus Saxoniae ist freilich ein in jeder Hinsicht mutiges und ermutigendes Zeichen, weil sie dem allgemeinen Trend trotzt. Und zu dieser Neuaufnahme des bedeutendsten Editionsvorhabens zur mitteldeutschen Geschichte, das einst »zur Ehre Sachsens« begonnen wurde, möchte ich Sie ausdrücklich beglückwünschen. Denn mir will scheinen, dass es nach den evidenten Ermüdungserscheinungen oktroyierten oder selbst gewählten Profilierungsstrebens im Fach wieder sehr modern sein könnte, an Bewährtem festzuhalten.

Dazu hat sich die sächsische Landesregierung als Auftraggeber in Verbindung mit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, dem Dresdener Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. sowie den Universitäten und Archiven der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen trotz der gewaltigen Aufgabe und trotz angespannter Haushaltslage bekannt, während der andere Freistaat derzeit die weltweit bewunderten Monumenta Germaniae Historica, bei deren Gründung doch gleichfalls der sanctus amor patriae Pate stand, in eine ungewisse Zukunft steuert – mit unabsehbaren Konsequenzen nicht nur für die deutsche, sondern für die internationale Mediävistik.

Allerdings sind Editionen nur dann wirklich gut, wenn sie auch abgeschlossen werden. Das gilt erst recht für ein additiv gestaltetes Urkundenbuch, das erst in seiner Endstufe alle Vorzüge des großflächigen räumlichen und zeitlichen Vergleichs sowie der Synthese zu bieten vermag. Wir alle – das Land, die Geldgeber, die landesgeschichtlich Interessierten und nicht zuletzt die Mittelalterforschung insgesamt – wir alle erwarten folglich eine gute Edition. Vertrauen wir Historiker also auf unseren Urahn Herodot: »Ein wohlberatenes Unternehmen pflegt auch gewöhnlich ein glückliches Ende zu krönen«.36 Glück auf!

  1. 1Festvortrag im Rahmen der feierlichen Präsentation der drei neu erschienenen Codex-Bände am 7.2.2011 in der Sächsischen Staatskanzlei anlässlich des 150-jährigen Bestehens desCodex diplomaticus Saxoniae.
  2. 2Vom Nutzen des Edierens. Akten des internationalen Kongresses zum 150-jährigen Bestehen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Wien, 3.–5. Juni 2004 (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 47), Wien/München 2005.
  3. 3Otto Gerhard Oexle, inFrankfurter Allgemeine Zeitung, 21.3.2000, S. L18.
  4. 4Die Ausführungen stützen sich teilweise auf frühere Aufsätze des Verfassers: »Die Edition der merowingischen Königsurkunden. Voraussetzungen und Folge«, in Vom Nutzen des Edierens (Fn. 2), S. 285–296; »Diplomatik und Urkundenpublikationen«, in Toni Diederich und Joachim Oepen (Hg.),Historische Hilfswissenschaften. Stand und Perspektiven der Forschung, Köln/Weimar/Wien 2005, S. 7–34; »Diplomatik, Edition, Computer«, in Georg Vogeler (Hg.), Digitale Diplomatik. Neue Technologien in der historischen Arbeit mit Urkunden (Archiv für Diplomatik, Beiheft 12), Köln/Weimar/Wien 2009, S. 13–27; »Diplomatik «, in Archiv für Diplomatik 55 (2009), S. 405–424 (engl. Fassung in Albrecht Classen [Hg.], Handbook of Medieval Studies. Terms – Methods – Trends, Bd. 1, Berlin/New York 2010, S. 405–424); »Konstanz und Wandel. Zur Entwicklung der Editionstechnik mittelalterlicher Urkunden«, in Werner Maleczek (Hg.), Urkunden und ihre Erforschung. Studientagung zum 100. Geburtstag von Heinrich Appelt, Wien, 24.–25. Juni 2010 (im Druck). Die Belege beschränken sich im Folgenden auf wörtliche Zitate.
  5. 5http://dw-world.de/dw/article/0“4246189,00.html (13.11.2010).
  6. 6Theodor Josef Lacomblet,Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins, Bd. 1, Düsseldorf 1840, S. I.
  7. 7Johannes Fried,Der Schleier der Erinnerung. Grundzüge einer historischen Memorik, München 2004.
  8. 8Eduard Meyer,Geschichte des Altertums, Bd. 1/1, 2. Aufl., Stuttgart/Berlin 1907, S. 217 f.
  9. 9Walter Pohl, »Von Nutzen und Methodik des Edierens«, in Vom Nutzen des Edierens (Fn. 2), S. 349–354, bes. S. 350.
  10. 10Hans Patze, »Neue Typen des Geschäftsschriftgutes im 14. Jahrhundert«, in ders. (Hg.),Der deutsche Territorialstaat im 14. Jahrhundert (Vorträge und Forschungen 13), Bd. 1, Sigmaringen 1970, S. 9–64.
  11. 11art 2003, S. »Geschichte im kleinen: Heimat- und Regionalgeschichte als Aufgabe «, inMarienthaler Akzente [2010], S. 3–8.
  12. 12Zit. von Paul Kirn,Einführung in die Geschichtswissenschaft, 5. Aufl., bearb. von Joachim Leuschner (Sammlung Göschen 270), Berlin 1968, S. 20.
  13. 13Marc Bloch,Aus der Werkstatt des Historikers. Zur Theorie und Praxis der Geschichtswissenschaft, hg. von Peter Schöttler, Frankfurt / New York 2000, S. 80 f., 97 f.
  14. 14Jörg Baderowski,Der Sinn der Geschichte, München 2005, S. 26.
  15. 15Michael Hochedlinger, »Das Ende der empirischen Geschichte? Quellenarbeit, Editionen und die ›Krise der Frühneuzeitforschung‹. Eine Polemik«, in Grete Klingenstein u. a. (Hg.),Umgang mit Quellen heute. Zur Problematik neuzeitlicher Quelleneditionen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.- hist. Kl., Historische Kommission. Fontes rerum Austriacarum, 2. Abt., Bd. 92), Wien 2003, S. 91–104, bes. S. 94.
  16. 16Martha Howell und Walter Prevenier,Werkstatt des Historikers. Eine Einführung in die historischen Methoden, hg. von Theo Kölzer (UTB 2524), Köln/Weimar/Wien 2004, S. 187.
  17. 17Rudolf Schieffer, »Die Erschließung der historischen Quellen des Mittelalters: alte Probleme und neue Entwicklungen«, in Annette Sell (Hg.),Editionen – Wandel und Wirkung (Beihefte zu editio 25), Tübingen 2007, S. 55–64, bes. S. 59.
  18. 18Monumenta Germaniae Historica (MGH) Die Urkunden der Karolinger, Bd. 3, bearb. von Theodor Schieffer, Berlin/Zürich 1966, S. XIV.
  19. 19MGH Die Urkunden der Merowinger, nach Vorarbeiten von Carlrichard Brühl (†) hg. von Theo Kölzer unter Mitwirkung von Martina Hartmann und Andrea Stieldorf, Bd. 1, Hannover 2001, S. VII.
  20. 20Rudolf Schieffer, »Die Erschließung des Mittelalters am Beispiel der Monumenta Germaniae Historica«, in Lothar Gall und Rudolf Schieffer (Hg.),Quelleneditionen und kein Ende? Symposium der Monumenta Germaniae Historica und der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, 22.–23. Mai 1998 (Historische Zeitschrift, Beiheft 28), München 1999, S. 1–15, bes. S. 8; auch als Separatdruck der MGH, München 1999, S. 31–48, bes. S. 39.
  21. 21Mark Mersiowsky, »Carta edita, causa finita? Zur Diplomatik Kaiser Arnolfs«, in Franz Fuchs und Peter Schmid (Hg.),Kaiser Arnolf. Das ostfränkische Reich am Ende des 9. Jahrhunderts (Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Beiheft 19 [Reihe B]), München 2002, S. 271–374.
  22. 22Ebd., S. 374.
  23. 23Georg Vogeler, »Digitale Urkundenbücher. Eine Bestandsaufnahme«, inArchiv für Diplomatik 56 (2010) S. 363–392.
  24. 24Horst Fuhrmann, »Die Sorge um den rechten Text«, inDeutsches Archiv 25 (1969) S. 1–16 = ders., Einladung ins Mittelalter, München 1987, S. 222–236, 293 f.
  25. 25MGH Diplomata regum et imperatorum Germaniae, Bd. 1–2/2, hg. von Theodor Sickel, Hannover 1879–1893.
  26. 26http://www.mgh.de/datenbanken/diplomata-ergaenzungen (11.2.2011).
  27. 27Niederösterreichisches Urkundenbuch, Bd. 1, unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian und Christina Mochty-Weltin bearb. von Maximilian Weltin und Roman Zehetmayer (Publikationen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, 8. Reihe, Bd. 1), St. Pölten 2008, S. 18.
  28. 28Rudolf Schieffer, »Neuere regionale Urkundenbücher und Regestenwerke«, inBlätter für deutsche Landesgeschichte 127 (1991) S. 1–18.
  29. 29Wie Fn. 20.
  30. 30Hubertus Seibert, »Wozu heute Urkunden edieren? Zum Abschluß des Babenberger Urkundenbuches«, inZeitschrift für bayerische Landesgeschichte 64 (2001) S. 295–308; Claudia Märtl, »Wozu heute Quellen edieren?«, in Amelie Fößel und Christoph Kampmann (Hg.), Wozu Historie heute? Beiträge zu einer Standortbestimmung im fachübergreifenden Gespräch, Köln/Weimar/Wien 1996, S. 17–27.
  31. 31Schieffer, Die Erschließung (Fn. 20), S. 15 (48).
  32. 32Arnold Esch, »Der Umgang des Historikers mit seinen Quellen. Über die bleibende Notwendigkeit von Editionen«, in Quelleneditionen und kein Ende? (Fn. 20), S. 129–147 (7–29).
  33. 33Jacques Le Goff und Pierre Toubert, »Une histoire totale du moyen âge est-elle possible ?«, inActes du 100ème Congrès National des Sociétés Savants. Section de philologie et d’histoire jusqu’en 1610, Bd. 1, Paris 1977, S. 31–44, bes. S. 38 ff.
  34. 34Odo Marquard,Zukunft braucht Herkunft. Philosophische Essays (Reihe Reclam), Stuttgart 2003, S. 234–246.
  35. 35Esch, Der Umgang (Fn. 32), S. 147 (29).
  36. 36Historien 7, 158.
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Heft 6 (2011)
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1867-7061

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