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Briefwechsel Clara Schumanns mit Mathilde Wendt und Malwine Jungius sowie Gustav Wendt


Von Annegret Rosenmüller, Schumann Briefedition, Serie II Freundes- und Künstlerbriefwechsel, Band 14, herausgegeben vom Robert-Schumann-Haus Zwickau und dem Institut für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden in Verbindung mit der Robert-Schumann-Forschungsstelle Düsseldorf und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Dohr, Köln 2011, 483 Seiten, 16 Tafeln, Festeinband


Der vorliegende Briefwechsel enthält die Korrespondenz Clara Schumanns mit ihrer ehemaligen Schülerin Mathilde Wendt (1838–1927), deren Lebens­gefährtin Malwine Jungius (um 1828–1919) und dem Halbbruder Gustav Wendt (1824–1912). Zeitlich umfasst er die letzten zwanzig Lebensjahre der Künstlerin von 1876 bis 1896, eine Phase, in die sowohl ihre Berufung als Lehrerin an das Hoch’sche Konservatorium in Frankfurt am Main fiel und welche einen letzten Aufschwung ihrer Unterrichtstätigkeit brachte, die aber auch von altersbedingten Erkrankungen und dem Rückzug aus der Öffentlichkeit geprägt war. Nach dem Wechsel Clara Schumanns von Berlin nach Frankfurt am Main 1878, der das Ende von Mathilde Wendts zweijährigem Unterricht bei ihr bedeutete, suchte diese bewusst den Kontakt und nach Begegnungsmöglichkeiten. Regelmäßig nutzte sie die Gelegenheit, Konzerte der Pianistin in Berlin und Leipzig zu hören und sie dabei auch persönlich zu treffen. Wichtiger aber noch waren gemeinsame Urlaubsaufenthalte, zunächst in und bei Berchtes­gaden, in Franzensbad sowie in Interlaken. Dabei gehörten Mathilde Wendt und Malwine Jungius zu einem Kreis, der häufig mit Clara Schumann in ihrem jeweiligen Sommerdomizil zusammentraf und zu dem unter anderem Johannes Brahms, Elisabeth und Heinrich von Herzogenberg und Anna Franz sowie ihre Geschwister Alwin Wieck und Cäcilie Bargiel zählten.


Thematisch sind die Briefe weit gefächert. Einen relativ breiten Raum nehmen organisatorische Fragen wie Terminabsprachen, Quartierüberlegungen für gemeinsame Urlaubsaufenthalte und Bitten um Besorgungen ein. Daneben berichtete Clara Schumann über ihren Alltag, den Gesundheitszustand, Konzertreisen, gemeinsame Bekannte und die Familie. Mehrfach griff Clara Schumann auf die Hilfe Mathilde Wendts bei vorbereitenden Arbeiten zu Editionen zurück und tauschte sich mit ihr zum Teil schriftlich darüber aus. Dazu zählten auch die 1885 erschienenen Jugendbriefe von Robert Schumann, bei denen Clara Schumann ebenfalls den Rat des Bruders Gustav Wendt einholte.


Den zweiten Teil des Bandes bildet die Edition der im Robert-Schumann-Haus in Zwickau aufbewahrten Handschrift »Meine Erinnerungen an 
Clara Schumann« von Mathilde Wendt. Angesichts der Tatsache, dass sich zu 
224 Briefen Clara Schumanns an die Briefpartnerin nur ein Gegenbrief erhalten hat, bietet diese die Möglichkeit, den Verlust der zahlreichen, einstmals existierenden Briefe von Mathilde Wendt an Clara Schumann auszugleichen.


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Heft 8 (2012)
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ISSN:
1867-7061

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