Die historisch-kritische Edition des Briefwechsels zwischen Christian Wolff und Ernst Christoph Graf von Manteuffel als Projekt der Aufklärungsforschung1
Das Projekt einer historisch-kritischen Edition des Briefwechsels zwischen Christian Wolff und Ernst Christoph Graf von Manteuffel, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit März 2011 gefördert wird und in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, dem Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung und der Gottsched-Edition der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig sowie der Universitätsbibliothek Leipzig durchgeführt wird, geht auf eine Mitteilung von Prof. Dr. Dr. Detlef Döring zurück. Vor einiger Zeit wies er auf die nahezu lückenlos in handschriftlicher Form erhaltene, über 500 Briefe umfassende Korrespondenz zwischen Christian Wolff und Ernst Christoph Graf von Manteuffel hin, die in drei umfangreichen Bänden in der Universitätsbibliothek Leipzig verwahrt werde.2 Die Existenz dieser Dokumente ist in der Forschung allerdings nicht unbekannt. Seit 1910 liegt eine Übersicht über den philosophischen Gehalt des Wolff-Manteuffelschen Briefwechsels von Heinrich Ostertag vor.3 Man mag sich daher fragen, warum dieser Briefwechsel nicht schon früher das Interesse der Forschung auf sich gezogen hat. Die Antwort führt in die Problematik der Wolff-Forschung hinein.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war Christian Wolff für die philosophiehistorische Forschung ein ›toter Hund‹. Die Popularisierung der Aufklärung, der übermächtige Schatten Kants, Hegels System und gewiss auch der im Gefolge der revolutionären Ereignisse in Frankreich veränderte Zeitgeist sowie die aufkommende Romantik haben bereits im späten 18. und vor allem im 19. Jahrhundert dazu beigetragen, dass Wolffs einstiger Ruhm verblasste. Vermochte Kant ihn noch als »Urheber […] des Geistes der Gründlichkeit«4 in Deutschland zu rühmen, dessen Werk ihm aus jahrzehntelangem Studium vertraut war, so suchte Hegel Wolffs Leistung, im Besitz eines auch die kantische Kritik noch überbietenden gänzlich neuen Entwurfs eines enzyklopädischen Systems der philosophischen Wissenschaften, zu marginalisieren. Daran hat sich über ein Jahrhundert hinweg kaum etwas geändert.
Erst seit der von Jean Ecole im Jahre 1965 zusammen mit Schülern und Freunden begründeten Nachdruckausgabe der Werke Wolffs gibt es eine nennenswerte Wolff-Forschung.5 Sie hat in den letzten Jahren deutlich und im internationalen Ausmaß zugenommen. Eine gewisse Schubkraft hat auch der 1. Internationale Christian-Wolff-Kongress, der im April des Jahres 2004 aus Anlass von Wolffs 250. Todestag in Halle veranstaltet worden ist, ausgeübt.6 Über den Aufschwung der Wolff-Forschung informiert die umfangreiche Forschungsbibliographie von Gerhard Biller aus dem Jahre 2004.7
Gleiches lässt sich für die Erforschung der Korrespondenz Wolffs nicht sagen. Hält man sich nur an die spärlich überlieferten Quellen, dann mag es scheinen, als habe Wolff sich in weit größerem Umfang der Ausarbeitung seines enzyklopädischen Werkes als der Pflege der gelehrten Korrespondenz gewidmet. Doch dieser Schein trügt. Noch zu Lebzeiten Wolffs weiß der Historiograph Carl Günther Ludovici von einem »sehr starcken Briefwechsel [des Herren Wolff] sowohl mit hohen Standes-Personen, als mit den größten in- und ausländischen Gelehrten« zu berichten und er zweifelt nicht daran, dass nach Wolffs Tod ein Briefwechsel zusammengetragen werden könne, der mit demjenigen Leibniz’ vergleichbar wäre,8 der nach heutiger Erkenntnis ca. 15.000 Briefe an ca. 1100 Korrespondenten umfasst, was Ludovici sicher nicht hinreichend bekannt war. Ob ein Vergleich mit dem von Leibniz unterhaltenen Briefwechsel einigermaßen realistisch oder doch bei Weitem überzogen ist, könnte erst aufgrund ausgiebiger Recherchen und einer Bestandsaufnahme der Korrespondenz Christian Wolffs ausgemacht werden.
Hier sind die Hindernisse jedoch groß. Der Nachlass Wolffs wurde bald nach seinem Tod aufgelöst und gilt als verschollen. Die Hoffnung Ludovicis, dass die zahlreichen Empfänger der Briefe Wolffs diese verwahren und bekannt machen würden, hat sich nicht erfüllt.9 Die Nachlässe der Korrespondenten Wolffs sind ebenfalls teils verloren, teils nur schwer zugänglich oder noch gar nicht recherchiert.10 Von wenigen verstreuten Einzelpublikationen abgesehen, liegen bis heute nur Wolffs Korrespondenz mit Leibniz11 und seine Briefe an die St. Petersburger Akademie der Wissenschaften12 vor – allesamt ältere Ausgaben, die den inzwischen etablierten Standards von Editionen gelehrter Korrespondenz nicht entsprechen. Eine Gesamtübersicht über die brieflichen Zeugnisse Wolffs, sei es in edierter, sei es in noch nicht edierter Form, existiert bisher nicht.
Herr Dr. Hanns-Peter Neumann hat hierzu in jüngster Zeit sorgfältig recherchierte Vorarbeiten unternommen.13 Demnach ergibt sich eine Zahl von 340 bis 350 bislang eruierten edierten Briefen Wolffs an insgesamt 35 Korrespondenten. Hinzu kommen wenigstens 100 bibliographische Dokumente noch undatierter Briefe, die sich verstreut in Archiven befinden, an mindestens 10 Korrespondenten. Rechnet man Wolffs Briefe aus dem Briefwechsel mit Manteuffel hinzu, ergibt sich derzeit eine Summe von ca. 750 Briefen Wolffs – eine eher magere Zahl angesichts der 17.000 Briefe umfassenden Korrespondenz Albrecht von Hallers, der ähnlich dimensionierten Korrespondenz von Jean Henri Samuel Formey oder den ca. 5000 überlieferten Briefen des Briefwechsels von Johann Christoph Gottsched.14
Vor diesem Hintergrund ist der nahezu lückenlos erhaltene Briefwechsel zwischen Christian Wolff und Ernst Christoph Graf von Manteuffel als ein singulärer Glücksfall anzusehen. Dieser umfangreichste erhaltene Briefwechsel Christian Wolffs erstreckt sich über die Jahre 1738–1748 und ist daher ein einzigartiges Zeugnis zu Christian Wolffs später Biographie. Der Briefwechsel dokumentiert Wolffs und Manteuffels Positionen innerhalb der politischen, philosophischen, theologischen und naturwissenschaftlichen Debatten der Zeit. Darüber hinaus eröffnet der Briefwechsel einen innovativen und weitreichenden Einblick in die Funktionen eines wissenschaftspolitischen und epistolären Netzwerks, das von Manteuffel, neben der von ihm im Jahre 1736 gegründeten Gesellschaft der Liebhaber der Weisheit, der Societas Alethophilorum, zum Zwecke der Verbreitung des Wolffianismus unterhalten und gepflegt wurde.15 Das ist in der Wolff-Forschung bisher so gut wie unbeachtet geblieben. Unbeachtet und unerforscht ist damit auch der Umstand geblieben, dass die europäische Wirkung der Philosophie Wolffs sich in wesentlichen Teilen einem dichten kommunikativen Netzwerk verdankt, das für die Verbreitung der Philosophie Wolffs sowie seiner politischen und pädagogischen Ideen von erheblicher Bedeutung ist. Die im Jahre 2010 erschienene Untersuchung von Johannes Bronisch: Der Mäzen der Aufklärung. Ernst Christoph von Manteuffel und das Netzwerk des Wolffianismus hat hier Neuland erschlossen.16 Unter anderem zeichnet sie ein höchst lebendiges Porträt der Persönlichkeit Manteuffels und seiner vielfältigen Funktionen als »Kabinettsminister«17 Sachsen-Polens, Geheimagent des Wiener Hofes18, »homme de lettres«19 und aufklärerischer Agitator20. Darauf ist hier nicht näher einzugehen.21
Auch wenn eine umfassende und genaue Kenntnis des Inhalts der Briefe und seiner Auswertung aufgrund der derzeit in Arbeit befindlichen Transkriptionen noch nicht möglich ist, lässt sich das Folgende schon jetzt sagen. Die These Heinrich Ostertags, dass die Aussagen Wolffs in seinen Briefen weder im Gegensatz zu seinen gedruckten Werken stehen noch inhaltlich über sie hinausgehen, lässt sich nicht halten.22 Die brieflichen Äußerungen Wolffs stellen zum Teil erhebliche Ergänzungen und Relativierungen seiner gedruckten Schriften dar. Beispiele sind die Fragen, wie die Wolffsche Seelenlehre mit neuen Ergebnissen empirischer naturwissenschaftlicher Forschungen zu vereinbaren ist. So provozierte etwa die Fähigkeit des Süßwasserpolypen, aus abgetrennten Teilen vollständige lebensfähige Exemplare zu regenerieren, Wolffs Präformations- und Seelenlehre.23 Naturwissenschaftliche Erörterungen nehmen insgesamt einen breiten Raum ein. Hier stellt der Briefwechsel Material bereit, das die bisherige Kenntnis über Methoden, Zielsetzungen und Wirkungen aufklärerischer Wissenschaftsvermittlung zu erweitern vermag. Dabei wird insgesamt deutlich, dass Wolff die Korrespondenz mit Manteuffel in wissenschaftlicher Hinsicht als Freiraum nutzte, um mit Überlegungen zu experimentieren oder sie auch zu reformulieren und neu zu kommentieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist darin zu sehen, dass Wolff seine Äußerungen oft in direkter polemischer Auseinandersetzung mit anderen Autoren und Thesen der deutschen und europäischen Aufklärung formuliert. Pierre Louis Moreau de Maupertuis und Leonhard Euler sind im Kontext der Auseinandersetzung mit der Newton’schen Physik gegenwärtig, ferner de La Mettrie und seine in Frankreich verbotene Abhandlung »L’homme machine« und andere.24 Deutlich wird die Sorge Wolffs um die Reputation Leibniz’ als Gründer der unter französischem und Newton’schem Einfluss stehenden Berliner Akademie der Wissenschaften, den Wolff für die Wissenschaft und auch für die Religion als verderblich ansah. Hier liegen auch die Gründe für Wolffs dezidierte Weigerung, an der Berliner Akademie eine Stellung als Präsident wahrzunehmen, wie es der neue König von Preußen vorgesehen hatte.25 Wolff zog es vor, anstatt sich auf dem Parkett der Berliner höfischen Gesellschaft zu bewegen, lieber »mit warmen Strümpfen und ausgefütterten Stiefeletten [ausgestattet,] […] in der warmen Stube«26 zu bleiben, um sein philosophisches Werk zu vollenden, wie Wolff dem König mitteilen ließ.
Der Briefwechsel erlaubt weiterhin die Analyse wichtiger Theoriediskurse der Aufklärung wie des durch die Berliner Akademie ausgelösten berühmten Monadenstreits, der ein ausgedehntes Diskussionsfeld zwischen Wolff und Manteuffel darstellt.27 Die Briefe vermitteln ferner ein differenziertes Bild der Position Wolffs und seiner Anhänger im Kontext der sich in den 1740er Jahren erneut verstärkenden Religionskritik der Aufklärung, wobei in zahlreichen Schreiben Wolffs dessen christentums- und offenbarungsapologetische Position deutlich wird. Auf diese Weise gewinnt der Begriff »Aufklärung« und mit ihm die Position Wolffs im gesamten Erscheinungsbild der deutschen und europäischen Aufklärung bisher nicht wahrgenommene neue Aspekte. Ein ständig wiederkehrendes, für die Aufklärungsforschung zentrales Thema ist die Auseinandersetzung mit radikaler und klandestiner Literatur aus England und Frankreich, die kaum in den Werken begegnet, in den Briefen aber ein immer wieder aufgegriffenes Thema ist.
Aber nicht nur der wissenschaftliche und wissenschaftstheoretische Diskurs der Aufklärung findet im Briefwechsel ein breites Echo. Auch die Sphäre der Politik, insbesondere der politische Einfluss des Wolffianismus ist eines seiner zentralen und in dieser Version kaum bekannten Themen. Der Briefwechsel lässt bisher unbekannte Kontakte Wolffs zum herrschenden Adel deutlich werden,28 die für die Aufklärungsforschung ebenfalls von größter Bedeutung sind. Eindeutig und ausführlich lässt sich belegen, dass und wie Manteuffel sich bemühte, die Philosophie Wolffs beim Kronprinzen, dem späteren preußischen König Friedrich II., gegen den Einfluss der französischen Philosophie gleichsam als Staatsphilosophie durchzusetzen.29 Das gelang auf längere Sicht bekanntlich nicht.
Mit dem zuletzt angesprochenen Wirkungskreis der Philosophie Wolffs ist zugleich ein zentrales und fruchtbares Feld der Aufklärungsforschung betreten. Es handelt sich um das insbesondere von Ernst Christoph Graf von Manteuffel neben der Gründung der Alethophilen Gesellschaft begründete und gepflegte, eingangs erwähnte Netzwerk des Wolffianismus.30 Der heute modisch gewordene Begriff des Netzwerks findet hier eine sachgerechte Anwendung, die sich insbesondere auf briefliche Verbindungen bezieht. Von einem epistolären Netzwerk ist dann zu reden, wenn Querverbindungen zwischen einzelnen Informationsträgern bestehen, die nicht nur zu wechselweiser Rückwirkung führen, sondern auch für tendenziell alle verfügbar sind.31 Entscheidend ist hierbei der Einfluss eines zentralen Akteurs auf die Organisation der wechselweise miteinander verbundenen Kommunikationsprozesse und ihrer Wirkungen in der gelehrten Publizistik.32 Diese Funktion hatte für den Wolffianismus der Jahre 1738 bis 1749 Graf von Manteuffel inne. Er besorgte die Übersendung von Briefkopien (vollständig und in Auszügen) mit philosophisch relevantem Inhalt an Dritte und unterhielt auf diese Weise ein engmaschiges und weit gespanntes Kommunikationsnetz. Hierzu standen Manteuffel mehrere Kopisten und Sekretäre zur Verfügung, während Wolff seine Briefe eigenhändig schrieb. Sie übernahmen auch Kurierdienste nach Halle und Dresden oder beantworteten Schreiben im Auftrage Manteuffels.33 Etwa 90 Manuskripte, darunter Briefe, Rezensionen, Stellungnahmen, Vorreden und kleine Abhandlungen, die in vielen Fällen Beilagen zu den Briefen darstellen, sind wertvolle Quellen, die im Wolff-Manteuffel-Briefwechsel enthalten sind.
Das Kommunikationsnetz umfasste vor allem die Mitglieder der Alethophilen Gesellschaft. Manteuffel sorgte aber nicht nur für die briefliche Kommunikation, sondern auch für die Herstellung einer »publizistische[n] Öffentlichkeit«, wie sich unter anderem an Wolffs Rezension von de La Mettries »L’homme machine« zeigt, die mit Zustimmung Wolffs unter dem Namen von Karl Andreas Bel veröffentlicht wurde.34 Diese Verbindung von brieflicher und journalistisch-publizistischer Verbreitung des Wolffianismus ist ebenfalls im Briefwechsel dokumentiert.
Die historisch-kritische Edition des Briefwechsels zwischen Christian Wolff und Ernst Christoph Graf von Manteuffel stellt Materialien bereit, die die Wolff- und Aufklärungsforschung in vieler Hinsicht auf eine neue Grundlage stellen wird.
- 1Leicht überarbeitete Textfassung des Vortrages, der am 28.10.2011 auf Einladung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig im Rahmen der Projektvorstellung im Akademie-Kolloquium »Der Philosoph Christian Wolff und der Reichsgraf Manteuffel im Gespräch. Ein Stück Aufklärung in Mitteldeutschland« gehalten wurde.
- 2Johannes Bronisch, Der Mäzen der Aufklärung. Ernst Christoph von Manteuffel und das Netzwerk des Wolffianismus, Berlin / New York 2010, S. 26, Fn. 77.
- 3Heinrich Ostertag, Der philosophische Gehalt des Wolff-Manteuffelschen Briefwechsels, Leipzig 1910, Neudruck in Christian Wolff, Gesammelte Werke, hg. u. bearbeitet von Jean Ecole u. a., Reihe III: Materialien und Dokumente, Bd. 14, Hildesheim u. a. 1965–2010; vgl. dazu auch Bronisch, Mäzen (Fn. 2), S. 8 u. S. 22 f.
- 4Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Vorrede zur 2ten Auflage 1787, B XXXVI; AA III 22 (Werke-Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 1902 ff.).
- 5Die Werke Christian Wolffs liegen als Reprint-Ausgabe vor: Christian Wolff, Gesammelte Werke, hg. u. bearbeitet von Jean Ecole u. a., Hildesheim u. a. 1965–2010: Reihe I: Deutsche Schriften, 24 Bde.; Reihe II: Lateinische Schriften, 38 Bde.; Reihe III: Materialien und Dokumente, bislang 133 Bde [im Folgenden zitiert als Wolff, GW].
- 6Vgl. dazu die im Rahmen des Kongresses veröffentlichten 5 BändeChristian Wolff und die Europäische Aufklärung, Akten des 1. Internationalen Christian-Wolff-Kongresses in Halle (Saale) 4.–8. April 2004, in Wolff, GW III, 101–105; Jürgen Stolzenberg und Oliver-Pierre Rudolph (Hg.), Wolffiana II.1–5, Hildesheim u. a. 2007–2010.
- 7Gerhard Biller, Wolff nach Kant. Eine Bibliographie, in Wolff, GW III, 87.
- 8Carl Günther Ludovici, Ausführlicher Entwurff einer vollständigen Historie der Wolffischen Philosophie, Leipzig 1735–1738, Bd. 3, § 361, S. 322 f.
- 9Bronisch, Mäzen (Fn. 2), S. 5.
- 10Vgl. dazu den Überblick zur Quellenlage bei Bronisch, Mäzen (Fn. 2), S. 25–29, ferner S. 1–12.
- 11Carl Immanuel Gerhardt (Hg.), Briefwechsel zwischen Leibniz und Christian Wolff. Aus den Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Hannover, Halle 1860, Neudruck Hildesheim 1963 u. 1971; vgl. dazu auch Walther Arnsperger, Christian Wolff’s Verhältnis zu Leibniz, Weimar 1897.
- 12Arist Aristovič Kunik (Hg.), Ein Beitrag zur Geschichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg, Petersburg 1860, Neudruck Hildesheim 1971, zugleich in Wolff, GW I, 16.
- 13Hanns-Peter Neumann, »›Verharre in aller ersinnlichen Submission‹ – Die Korrespondenz Christian Wolffs und das Vorhaben der historisch-kritischen Edition des Briefwechsels zwischen Christian Wolff und Ernst Christoph Graf von Manteuffel«, in Erdmut Jost und Daniel Fulda (Hg.), Korrespondenznetzwerke der Aufklärung, Halle (Saale) 2012 (im Erscheinen). Vgl. auch den Beitrag im vorliegenden Band.
- 14Hier folge ich den Ausführungen von Neumann, Korrespondenz (Fn. 13); vgl. auch Bronisch, Mäzen (Fn. 2), S. 204 f., S. 25–29 sowie S. 221–230.
- 15Vgl. Bronisch, Mäzen (Fn. 2), S. 8 sowie S. 123–231.
- 16Ebd. Neben der ausgezeichneten Darstellung besticht Bronischs Untersuchung durch eine sorgfältige Quellendokumentation und einen umfassenden Überblick zur Forschungsliteratur (S. 433 ff.).
- 17Einen Abriss über die »mehr als drei Jahrzehnte währende[,] höfisch-politische Laufbahn« Manteuffels bietet Bronisch, Mäzen (Fn. 2), S. 30–39, hier S. 38 f.
- 18Vgl. dazu Hans Jochen Pretsch, Graf Manteuffels Beitrag zur österreichischen Geheimdiplomatie von 1728 bis 1736. Ein kursächsischer Kabinettminister im Dienst des Prinzen Eugen von Savoyen und Kaiser Karls VI, Bonn 1970.
- 19Bronisch, Mäzen (Fn. 2), S. 39 ff.
- 20Ebd., S. 48.
- 21Vgl. dazu auch den Beitrag von Detlef Döring im vorliegenden Band.
- 22Heinrich Ostertag, Der philosophische Gehalt des Wolff-Manteuffelschen Briefwechsels, in Wolff, GW III, 14, S. 7–10.
- 23Abraham Trembleys Entdeckung der Regeneration des Süßwasserpolypen warf für Wolff, der Tieren eine Seele zusprach, die Frage auf, »woher die Seelen so vieler Thiere kommen, da doch das Thier, welches zerschnitten wird, nur eine Seele hat, hingegen diese sich nicht, wie desselben Leib, zerschneiden lässet, daß aus einem Stück Seele, wiederrum eine gantze Seele würde.« Christian Wolff, Brief an R** G**, S. 43 f., in Christian Gottlieb Kratzenstein, Abhandlung von dem Nutzen der Electricität in der Arzneywissenschaft, Halle 1744/1745, S. 42–50. Angesichts dieses metaphysischen Problems im Hinblick auf die Unteilbarkeit der Seele sah sich Wolff gezwungen, seine frühere Regenerationstheorie zu überarbeiten. Zeugnis dieser Revision ist Wolffs briefliche Abhandlung aus dem Jahre 1743 an Manteuffel, vgl. dazu Stefan Borchers und Johannes Bronisch, »Christian Wolff und der Süßwasserpolyp. Zum wissenschaftsgeschichtlichen Quellenwert des Briefwechsels des Philosophen«, in Studia Leibnitiana37 (2005), S. 224–237.
- 24Siehe Bronisch, Mäzen (Fn. 2), S. 197–202, ferner S. 210, Fn. 364.
- 25Ebd., S. 194–204, bes. S. 194–196.
- 26Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Sammlung Autographa I/1532, Wolff, Christian v. [1749], Blatt 2v.
- 27Vgl. dazu Bronisch, Mäzen (Fn. 2), S. 232–305; ebenso Hanns-Peter Neumann (Hg.), Der Monadenbegriff zwischen Spätrenaissance und Aufklärung, Berlin 2009.
- 28Bronisch, Mäzen (Fn. 2), S. 13 f.
- 29Ebd., S. 81–91.
- 30Ebd., S. 123–231, bes. S. 125 f.
- 31Ebd., S. 204 f.
- 32Ebd., S. 206.
- 33Ebd., S. 206–208.
- 34Ebd., S. 209 f.