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Sächsisch-magdeburgisches Recht in Polen. Untersuchungen zur Geschichte des Rechts und seiner Sprache


Von Inge Bily, Wieland Carls, Katalin Gönczi (IVS SAXONICO-MAIDE­BVRGENSE IN ORIENTE. Das sächsisch-magdeburgische Recht als kulturelles Bindeglied zwischen den Rechtsordnungen Ost- und Mitteleuropas, Band 2), De Gruyter, Berlin 2011, VIII + 481 Seiten, 2 Karten, Festeinband


Der Transfer sächsisch-magdeburgischen Rechts nahm bereits ab dem 13. Jahrhundert im Zuge von Neubesiedlungen auf dem Gebiet des heutigen Polen seinen Anfang. Das 2004 an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig auf Betreiben von Ernst Eichler † (Leipzig) und Heiner Lück (Halle an der Saale) eingerichtete Forschungsvorhaben »Das sächsisch-magdeburgische Recht als kulturelles Bindeglied zwischen den Rechtsordnungen Ost- und Mitteleuropas« untersucht in dem vorliegenden zweiten Band der Projektreihe den Transferprozess des Sachsenspiegels, des Magdeburger Stadtrechts und verwandter Rechtsquellen in Polen. Nach dem bereits 2008 erschienenen ersten Band, der als Einführung eine Art Bestandsaufnahme der Forschung zum Themenkomplex der Verbreitung des sächsisch-magdeburgischen Rechts vor Projektbeginn1 bot, widmet sich der nun vorliegende Band speziell dem ersten und wirkungsmächtigsten Transfergebiet dieses Rechts. Dem Konzept des Projekts entsprechend sind die Untersuchungsgebiete nach den heutigen Staatsgrenzen gegliedert, wobei die historischen Gegebenheiten bei der Darstellung der Forschungsergebnisse Berücksichtigung finden. Jeder Band folgt einem annähernd einheitlichen Aufbau und hat den Anspruch, die komplexen rechtlichen und wenn möglich auch rechtssprachlichen Transferprozesse handbuchartig auf dem neuesten Stand der Forschung zu dokumentieren. Alle Bände werden in enger Kooperation mit wissenschaftlichen Partnern in den jeweiligen Ländern erarbeitet.


Die hier vorgestellte Publikation beginnt nach einem Vorwort der Herausgeber (Heiner Lück und Ernst Eichler) mit einer allgemeinen Einführung in das Projekt und die Besonderheiten des Untersuchungsgebiets Polen sowie einer Bestimmung des Forschungsansatzes durch Wieland Carls. Unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsentwicklung wird das Untersuchungsgebiet von Katalin Gönczi aus geschichtlicher Perspektive dargestellt. Hierauf folgen ein nach Epochen gegliederter Forschungsüberblick (Gönczi/Carls) und eine Vorstellung der für den Transferprozess relevanten Rechtsquellen sächsisch-magdeburgischen Rechts (Carls). 


Inge Bily widmet sich in den folgenden Kapiteln der Rechtssprache im deutsch-polnischen Vergleich am Beispiel der »Magdeburger Urteile«, eines für die Adaptation des sächsisch-magdeburgischen Rechts einschlägigen Textes. Ausgehend von allgemeinen Darstellungen zur Forschungsgeschichte der Rechtssprache wird die Quelle einer detaillierten kontrastiven Wortanalyse ­unterzogen. In einem eigenen Kapitel werden die Ergebnisse dieser Unter­suchung vorgestellt. Nicht nur der Erschließung des sprachgeschichtlichen Teils dient das deutsch-polnische/polnisch-deutsche Wörterverzeichnis. 


Die zwei dem Band beiliegenden Karten, die das gesamte Untersuchungsgebiet des Projekts sowie das hier im Fokus stehende Polen zeigen, wurden in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) Leipzig erarbeitet und kommentiert (Bily).


Eine Zusammenfassung und Bewertung der Untersuchungsergebnisse, ein Verzeichnis der verwendeten Quellen und Literatur sowie Register der Orte, Personen, Sachen, Rechtsquellen und Handschriften beschließen den Band (Carls).


Die folgenden, bereits in Vorbereitung befindlichen Projektpublikationen werden in der nun erprobten und hier vorgestellten Weise die Untersuchungsgebiete Ungarn/Rumänien und Tschechien/Slowakei präsentieren. Weitere Informationen zur Forschungsstelle sowie ein Zugang zur Projektbibliographie finden sich im Internet unter www.magdeburger-recht.eu sowie über die Webadresse der Akademie (www.saw-leipzig.de).


  1. 1Siehe den Bericht von Heiner Lück in Pirmin Stekeler-Weithofer (Hg.), Denkströme. Journal der Sächsischen Akademie der Wissenschaften 1 (2008), S. 128–130.
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Heft 9 (2012)
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1867-7061

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