Direkt zum Inhalt | Direkt zur Navigation

Benutzerspezifische Werkzeuge
Anmelden
Bereiche

Historisch-kritische Edition der Briefe Philipp Jakob Speners (1635–1705) vor allem aus der Berliner Zeit (1691–1705)


Philipp Jakob Spener (1635–1705) war einer der bedeutendsten lutherischen Theologen im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts. Johannes Wallmann urteilte gar: »Wenn man die protestantische Kirchengeschichte des 17. Jahrhunderts überschaut, so wird man keinen Mann finden, den man Spener ebenbürtig nennen könnte.«1

Speners kirchen- und darüber hinaus allgemein geistesgeschichtliche Bedeutung wird meist darin gesehen, dass er der Initiator der innerkirchlichen Reformbewegung des Pietismus war, die einen entscheidenden Impuls zur Erneuerung der lutherischen Kirche darstellte, das kulturelle Leben der protestantischen Regionen Deutschlands nachhaltig beeinflusste und letztlich in zahlreichen Varianten und Überformungen bis in unsere Gegenwart virulent ist. Das Zentraldokument des entstehenden Pietismus war Speners kurze, schon bald nach Erscheinen als programmatisch angesehene Schrift »Pia Desideria Oder Hertzliches Verlangen / Nach Gottgefälliger besserung der wahren Evangelischen Kirchen« aus dem Jahre 1675.2

Spener ist allerdings nicht erst durch die »Pia Desideria« bekannt geworden. Die Wirkung dieser Schrift beruhte vielmehr darauf, dass Spener schon zuvor ein anerkannter und wegen seiner fachlichen Kompetenz weithin respektierter Theologe war, dessen Rat in Fragen von Lehre und Leben (Dogmatik und Ethik) gesucht wurde und dessen etabliertes Korrespondenznetz wesentlich zur ersten Verbreitung der »Pia Desideria« beigetragen hat. In einem zweiten Schritt erreichte diese Schrift dann weitere Kreise, die mit Spener zunächst nicht verbunden waren und erst jetzt auf ihn aufmerksam wurden.


Damit wurde Spener als Oberhaupt oder »Patriarch« einer Bewegung ­identifiziert, für die sich bald die Bezeichnungen »Pietisten« und – kollektiv – »Pietismus« etablierten,3 und er geriet in den Mittelpunkt zahlreicher Kontroversen, die um die Existenzberechtigung dieser Bewegung entflammten. 


Spener wurde in der kleinen elsässischen Residenzstadt Rappoltsweiler (Grafschaft Rappoltstein) geboren.4 Durch die Tätigkeit seines Vaters als rappoltsteinischer Hofrat wuchs er in enger Verbindung mit der gräflichen Familie von Rappoltstein auf. Dort herrschte eine Frömmigkeitsform, die durch das damals noch konfessionell lutherisch bestimmte Straßburg und dessen spezifische Ausprägung bestimmt war: eine hohe Wertschätzung von Johann Arndts (1555–1621) »Vier Büchern vom Wahren Christenthum« (1610), die schon im Titel eine implizite Kritik an einem von Arndt diagnostizierten ›falschen‹ oder nur ›oberflächlichen‹ Christentum seiner Gegenwart formulierten, und die Rezeption englischer – besonders auch puritanischer – Erbauungsliteratur, die seit den 1630er Jahren, gerade auch von Straßburg aus forciert, im deutschen Luthertum rapide Verbreitung fand.5 Wichtigster Vermittler dieser religiösen Strömungen wurde für Spener der Hofprediger Joachim Stoll (1615–1678), der ihn jedoch zugleich an die Bedeutung der entstehenden Naturwissenschaften heranführte und ihn vor dem weithin verbreiteten und auch wissenschaftlich vertretenen Kometen- und Prodigienglauben warnte.6

Neben dieser frühen Prägung seiner Frömmigkeit und seiner intellektuellen Weite lernte Spener in Rappoltsweiler aber auch, sich auf höfischem Parkett zu bewegen, und knüpfte erste Kontakte zu zahlreichen anderen gräflichen und fürstlichen Familien. Nicht zuletzt aus diesen Beziehungen und seiner späteren Hauslehrertätigkeit bei den Pfalzgrafen von Birkenfeld (1654–1656) resultierte sein dauerhaftes Interesse an den gerade für Adelskreise relevanten historischen Spezialdisziplinen der Genealogie und der Heraldik, für die er im Laufe seines Lebens neben der kirchlichen Amtstätigkeit und seiner Rolle als Protagonist und Apologet des Pietismus bahnbrechende Werke publizierte, die ihm in der Forschung die Anerkennung als Begründer der wissenschaftlichen Heraldik in Deutschland eintrugen.


Spener studierte an der Universität Straßburg. In der Philosophischen Fakultät hielt er sich vor allem an den Historiker Johann Heinrich Boecler (1611–1672). Nach Erlangung des Magistergrades (mit einer Dissertation über Thomas Hobbes) nahm Spener das Theologiestudium auf. Sein wichtigster akademischer Lehrer war der streng lutherisch orthodoxe Dogmatiker Johann Konrad Dannhauer (1603–1666), dessen konzise Dogmatik »Hodosophia Christiana« (²1666) für Spener immer die Richtschnur zur Explikation der lutherischen Lehre blieb. Dannhauer war auch der Praeses der Disputation, nach der Spener am 15. Juli 1664 zum Doktor der Theologie promoviert wurde (die Dissertation behandelte ein Thema der Apokalypse).7

Speners Hoffnungen auf eine unmittelbar anschließende akademische Laufbahn erfüllten sich nicht. Stattdessen nahm er 1666 einen Ruf auf die Stelle des Seniors des Lutherischen Predigerministeriums der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main an. Damit trat er – ohne zuvor als Pfarrer gewirkt zu haben – in den Kreis jener meist promovierten und theologisch hochgebildeten kirchenleitenden Theologen ein, die – wie etwa der auch als Dichter und Mitglied der »Fruchtbringenden Gesellschaft« bekannte Johann Michael Dilherr (1604–1669) in Nürnberg – nicht nur die internen Angelegenheiten ­ihrer städtischen Kirche und Pfarrerschaft zu leiten hatten, sondern auch durch Korrespondenzen miteinander im Austausch standen und neben den Dekanen Theologischer Fakultäten als Ratgeber und Gutachter in theologischen Streit- und Zweifelsfragen angefragt wurden.


Mit seinem Amtsantritt in Frankfurt erweiterte sich Speners Korrespondenz von einem eher privaten Gelehrtenbriefwechsel mit Freunden und ehemaligen Kommilitonen zu einem Spiegel der kirchlichen, sozialen und politischen Fragen seiner Zeit. Der Adressatenkreis umfasste zunehmend nicht nur die Amtskollegen und führende Vertreter des Luthertums wie den Wittenberger Theologieprofessor Abraham Calov (1612–1686), der nach Dannhauers Tod das heftig umstrittene Oberhaupt der »Cathedra Lutheri« geworden war, sondern auch aufstrebende Vertreter neuer philosophischer Konzepte wie Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716), dazu regierende Fürsten und fürstliche Räte und Beamte. Thematisiert wurden Fragen der politischen Großwetterlage wie das neuerliche Erstarken der Habsburger Monarchie und ihre Rekatholisierungs-Bestrebungen ebenso wie die Rolle Frankreichs oder die politischen Aktivitäten zur Vereinigung der Reformierten und der Lutheraner. Ein durchgehendes Thema in Speners Briefen wurde in zunehmender Intensität die Frage, wie die Monita der inzwischen seit Jahrzehnten virulenten innerlutherischen Kirchenkritik8 aufgenommen und in ein zukunftsweisendes Reformprogramm umgesetzt werden könnten. Zugleich begann Speners Aktivität als Gutachter und Verfasser theologischer Responsen zu aktuellen Streitfragen. 9

Spener blieb bis 1686, also 20 Jahre lang, in Frankfurt. In die Mitte dieser Zeit, in das Jahr 1675, fiel die Publikation seiner »Pia Desideria«. Nach dieser Publikation erweiterte sich Speners Korrespondenz nochmals entscheidend um zahlreiche Befürworter, aber auch entschiedene Kritiker seines Reform­programms. Spener setzte sich nicht nur mit konservativen Lutheranern auseinander, die vor allem seinen Vorschlag zur Einrichtung spezieller Erbauungsversammlungen zur gemeinsamen Frömmigkeitsübung neben dem öffentlichen Gottesdienst (»Collegia Pietatis«) für eine Gefährdung des pfarramtlichen Lehrmonopols und für den Beginn einer Aufspaltung der Gemeinden in die ›normalen Durchschnittschristen‹ und elitäre Gruppen ›besonders Frommer‹ – mit einer Tendenz zu deren Abspaltung (Separation) von der Gesamtgemeinde – hielten, sondern auch mit radikaleren Kirchenkritikern, die eine Besserung der gesamten Kirche für illusorisch erklärten und eher eine Separation der wahrhaft Frommen und deren Rückzug in kleine Gruppierungen propagierten, in denen sie auch mystischen, theosophischen oder chiliastischen Konzepten anhingen, die im offiziellen Luthertum nicht als legitim galten. Diese Auseinandersetzungen fanden nicht nur brieflich statt, sondern wurden in Frankfurt selbst virulent, als sich Speners eigenes Collegium Pietatis spaltete und sich dessen eigentlicher Initiator, der Jurist Johann Jakob Schütz (1640–1690), der Spener für diese Idee gewonnen hatte, mit seinem Freundeskreis von der Gemeinde 
separierte.10

Aus einer zunehmend komplizierten Situation in Frankfurt wurde Spener 1686 in das Amt des Oberhofpredigers nach Dresden berufen.11 Der sächsische Kurfürst war, noch in Tradition der Reformation, das Haupt der evangelischen Reichsstände, des »Corpus Evangelicorum«, der protestantischen Fürsten und Reichsstädte. Das Amt des Dresdner Oberhofpredigers war das renommierteste und auch höchstdotierte kirchliche Amt in Deutschland. Dresden schien für Spener ein weit größeres Wirkungsfeld zu eröffnen, als ihm von Frankfurt aus je offen gestanden hätte. Als Mitglied des Oberkonsistoriums führte er die Aufsicht über die sächsische Pfarrerschaft, zugleich war das Konsistorium zuständig für die beiden Landesuniversitäten Leipzig und Wittenberg. Gerade in diesen beiden Universitäten aber formierte sich zunehmender Widerstand und schließlich offene Opposition gegen Spener.


Speners Berufung nach Dresden hatte wohl nichts mit seiner Rolle als Protagonist einer Kirchenreform zu tun, sondern beruhte auf seinem bis dahin etablierten Ruf als wissenschaftlich ausgewiesener und im Amt renommierter Theologe. Ausgerechnet während seiner Dresdner Amtszeit aber entbrannte in Leipzig der erste große Streit um die »Pietisten«,12 konzentriert auf einen Kreis junger Magister um August Hermann Francke (1663–1727), den Spener für sein Reformprogramm zu gewinnen versuchte.13

Auch am Dresdner Hof wurde Speners Stellung zunehmend schwierig. Von Anfang an hatte er sich nicht in das von der Hofgesellschaft erwartete Bild von Decorum und Auftreten eines Oberhofpredigers gefügt, sondern auch in diesem Amt einen engen, auch häuslichen Kontakt mit frommen Kreisen unterhalten, wobei er ständische Unterschiede kaum berücksichtigte. Noch einschneidender war, dass Spener seine ethischen Maßstäbe auch in Kritik am Dresdner Hofleben mit seinen Zügen zur Galanterie ausmünzte und in den Predigten klare Worte sprach. Insbesondere nahm er sein Amt als Beichtvater des Kurfürsten ernst, dem er verschiedentlich mündlich wie schriftlich Vorhaltungen wegen seines ausschweifenden Lebens, seiner Jagdlust und vor allem wegen seiner Sauferei machte. 


Eine Lösung dieser letztlich unhaltbaren Situation bewirkte die Berufung Speners nach Brandenburg-Preußen als Propst an St. Nicolai in Berlin und lutherischer Konsistorialrat.14 Dieses Amt war zwar weniger prestigeträchtig als das des Dresdner Oberhofpredigers, es bot Spener aber in den Jahren bis zu seinem Tod 1705 ungleich größere kirchenpolitische Wirkungsbereiche, als 
er sie in Dresden wahrnehmen konnte. Der Grund dafür lag wesentlich in 
der brandenburg-preußischen Konfessionspolitik, die auf einen Ausgleich von ­Luthertum und Calvinismus zielte und bei Spener und dessen Anhängern eine weniger kontroverstheologisch lutherisch bestimmte als vielmehr pragmatisch und praxisorientierte theologische Position annahm. 


Weitreichende Folgen für die Etablierung des Pietismus als einer innerkirchlichen Reformbewegung hatte die Gründung der Universität Halle (seit 1690; ­eröffnet 1694). Mit Christian Thomasius, Joachim Justus Breithaupt, ­August Hermann Francke und anderen wurden Personen berufen, die mit Spener verbunden waren oder sogar entscheidend von ihm geprägt wurden. Gerade Speners Briefe der Berliner Zeit zeigen – neben einer nochmaligen Ausweitung seiner internationalen Kontakte – seine intensiven personalpolitischen Aktivitäten und vor allem seinen erst in Ansätzen erforschten Kampf um eine Disziplinierung der noch sehr heterogenen, auch latent separatistischen und enthusiastischen Angehörigen der »pietistischen Bewegung« zu einer vom brandenburg-preußischen Staat unterstützten kirchenkonformen Reformbewegung.15

Als die 1964 gegründete »Historische Kommission zur Erforschung des Pietismus«16 ein Editionsprogramm grundlegender Werkausgaben zur Geschichte des Pietismus konzipierte, stand eine Edition der Werke Speners natürlich obenan. Dass diese geplante historisch-kritische Edition nicht zustande gekommen ist, lag nicht zuletzt daran, dass konkurrierend eine Reprint-Ausgabe zentraler gedruckter Schriften Speners zu erscheinen begann. 


Bei aller Bedeutung der gedruckten Werke Speners war sich die Forschung schon länger dessen bewusst, dass Speners Briefe als Quelle für die Entstehung und Etablierung des Pietismus, aber auch für die Kultur- und Geistesgeschichte generell, erheblich wichtiger sind. Johannes Wallmann (damals Kirchenhistoriker an der Ruhr-Universität Bochum) trug 1981 erstmals den Plan zu einer historisch-kritischen, kommentierten Edition der Briefe Speners vor (1985 publiziert17). Um eine Edition der ca. 3800 überlieferten Briefe Speners handhabbar zu machen, konzipierte Wallmann eine ›Modularisierung‹ des gesamten Corpus in drei – jeweils für sich sinnvolle Einheiten bildende – Teilbereiche entsprechend den drei großen Phasen der Amtstätigkeit Speners: Frankfurt 1666–1686, Dresden 1686–1691, Berlin 1691–1705. 


Mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgten 1985 der Aufbau einer »Spener-Arbeitsstelle« an der Theologischen Fakultät in Bochum und der Beginn der Edition der »Frankfurter Briefe«,18 von der inzwischen fünf Bände (umfassend die Jahre 1666–1681) – zeitweilig auch von der Gerda Henkel Stiftung finanziell unterstützt – erschienen sind.19 Der sechste Band ist in Vorbereitung. Insgesamt werden die Frankfurter Briefe acht Bände füllen.


Ausgehend vom Erfolg der erschienenen Bände und von den äußerst positiven Rezensionen wurde parallel die Edition der Dresdner Briefe Speners gefördert, von der inzwischen zwei Bände erschienen sind20 und der dritte derzeit zur Drucklegung vorbereitet wird. Mit einem vierten Band wird die Dresdner Reihe ihren Abschluss finden.


Die Edition war von Anfang an darauf ausgelegt, vor allem die Briefe Speners, keine kompletten Korrespondenzen, aufzunehmen. Speners eigene, von ihm selbst sorgfältig archivierte und thematisch erschlossene Briefsammlung ist verloren gegangen. Nur relativ wenige an Spener gerichtete Briefe sind im 18. Jahrhundert aus dieser Sammlung heraus publiziert worden oder aus Entwürfen u. a. rekonstruierbar. Wesentliche Ausnahmen bilden die Briefwechsel Speners mit August Hermann Francke und mit seinem Schwiegersohn, dem Leipziger Theologieprofessor Adam Rechenberg, die nahezu vollständig vorliegen und deshalb auch komplett ediert worden sind (Spener-Francke) bzw. ediert werden (Spener-Rechenberg).


Das Jahr 2010 markierte in zweifacher Hinsicht eine Epoche: Nach 25 Jahren kontinuierlicher Förderung durch die DFG war die maximale Dauer dieser Finanzierung erreicht; zugleich erklärte Johannes Wallmann, mit Vollendung seines 80. Lebensjahres am 21. Mai 2010 die Leitung der Spener-Briefedition – 
wie lange zuvor vereinbart – in meine Verantwortung abgeben zu wollen. Ich war in den Jahren 1985 bis 1989 als PostDoc der erste Mitarbeiter der Bochumer Spener-Arbeitsstelle und habe die Briefe Speners 1666–1974 ediert;21 auch nach meiner Berufung an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg habe ich die Spener-Briefedition weiter begleitet und 2006 gemeinsam mit ­Johannes Wallmann den von Veronika Albrecht-Birkner bearbeiteten Band mit dem Briefwechsel Spener-Francke herausgegeben.22

Die Edition der Berliner Briefe Speners war als ein eigenes Modul der Spener-Briefausgabe bisher nicht in Angriff genommen worden. Als neues Projekt brauchte es eine eigene Perspektive und die nötige Finanzierung. Ich bin der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig sehr dankbar dafür, dass sie dieses Projekt in ihre Obhut genommen hat, und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften sowie den Geldgebern von Bund und Land sehr dankbar dafür, dass sie diesem Projekt die Finanzierung gewähren. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass der mit dem Förderbescheid verbundene Arbeitsauftrag ausdrücklich vorsieht, nicht nur die Berliner Briefe Speners (vier Bände umfassend) und den Briefwechsel Spener-Rechenberg (in sechs Bänden) zu edieren, sondern auch die Reihen der Frankfurter und Dresdner Briefe zu komplettieren und damit die Ausgabe insgesamt fertigzustellen.


Die zum 1. Juli 2011 eingerichtete Spener-Forschungsstelle der Sächsischen Akademie der Wissenschaften ist untergebracht in den Räumen des Interdiszi­plinären Zentrums für Pietismusforschung, das gemeinsam von der Universität Halle und den Franckeschen Stiftungen getragen wird. Sie verfügt dort über eine exzellente Infrastruktur und kann unmittelbar auf zentrale Quellenbestände zur Geschichte des Pietismus (darunter eine bedeutende Zahl von Briefen Speners im Original oder in Abschriften des frühen 18. Jahrhunderts) sowie eine ständig aktualisierte Forschungsbibliothek zurückgreifen.


  1. 1Johannes Wallmann, »Philipp Jakob Spener«, in Martin Greschat (Hg.), Gestalten der Kirchengeschichte, Bd.7: Orthodoxie und Pietismus, Stuttgart [u. a.] 1982, S. [205–223] 221.

  2. 2Eine genaue bibliographische Angabe findet sich in Anm. 4 des Beitrags von Klaus vom Orde im vorliegenden Band.

  3. 3Spener selbst wertete diese Bezeichnung als Angriff seiner Gegner: »und ich zu der so genannten Pietisten vater oder patriarchen gemacht werden will« (Philipp Jakob Spener, Gründliche Beantwortung Einer mit Lästerungen angefüllten Schrifft, Frankfurt a. M. 1693, S. 93). – Eher positiv versteht diese Bezeichnung K. James Stein, Philipp Jakob Spener. Pietist Patriarch, Chicago 1986.

  4. 4Johannes Wallmann, Philipp Jakob Spener und die Anfänge des Pietismus (Beiträge zur historischen Theologie, 42), Tübingen ²1986, S. 37–63.

  5. 5Udo Sträter, Sonthom, Bayly, Dyke und Hall. Studien zur Rezeption der englischen Erbauungsliteratur in Deutschland im 17. Jahrhundert (Beiträge zur Historischen Theologie, 71), Tübingen 1987.

  6. 6Udo Sträter, »Zum Verhältnis des frühen Pietismus zu den Naturwissenschaften«, inPietismus und Neuzeit 32 (2006), S. 79–100. – Johannes Wallmann, »Kometenfurcht und neuzeitliche Wissenschaft. Speners Distanz zum vierten Buch vom Wahren Christentum«, in ders., Pietismus-Studien. Gesammelte Aufsätze II, Tübingen 2008, S. 323–341.

  7. 7Philipp Jakob Spener, Muhammedismus In Angelis Euphrataeis S. Johanni Apocal. IX, 13 ad 21 praemonstratus. praeside … Joh. Conrado Dannhawero, Straßburg 1664.

  8. 8Hans Leube, Die Reformideen in der deutschen lutherischen Kirche zur Zeit der Orthodoxie, Leipzig 1924. – Udo Sträter, Meditation und Kirchenreform in der lutherischen Kirche des 17. Jahrhunderts (Beiträge zur historischen Theologie, 91), Tübingen 1995.

  9. 9gl. z. B. Udo Sträter, »Philipp Jakob Spener und der ›Stengersche Streit‹«, inPietismus und Neuzeit 18 (1992), S. 40–79.

  10. 10Andreas Deppermann, Johann Jakob Schütz und die Anfänge des Pietismus (Beiträge zur historischen Theologie, 119), Tübingen 2002.

  11. 11Günter Wartenberg, »Spener in Kursachsen«, in Dorothea Wendebourg (Hg.), Philipp Jakob Spener – Leben, Werk, Bedeutung. Bilanz der Forschung nach 300 Jahren (Hallesche Forschungen, 23), Tübingen 2007, S. 53–69.

  12. 12Hans Leube, »Die Geschichte der pietistischen Bewegung in Leipzig. Ein Beitrag zur Geschichte und Charakteristik des deutschen Pietismus (1921)«, in ders., Gesammelte Studien, hg. von Dietrich Blaufuß (Arbeiten zur Geschichte des Pietismus, 13), Bielefeld 1975, S. 153–267.

  13. 13Günter Wartenberg, »Spener in Kursachsen«, in Pietismus und Neuzeit (Fn. 9); Klaus vom Orde, »Der Beginn der pietistischen Unruhen in Leipzig im Jahr 1689«, in Hanspeter Marti und Detlef Döring (Hg.), Die Universität Leipzig und ihr gelehrtes Umfeld. 1680–1780 (Texte und Studien, Bd. 6, hg. von der Arbeitsstelle für kulturwissenschaftliche Forschungen), Basel 2004, S. 359–378; Veronika Albrecht-Birkner und Udo Sträter, »Die radikale Phase des frühen August Hermann Francke«, in Wolfgang Breul, Marcus Meier und Lothar Vogel (Hg.), Der radikale Pietismus. Perspektiven der Forschung (Arbeiten zur Geschichte des Pietismus, 55), Göttingen 2010, S. 57–84.

  14. 14Johannes Wallmann, »Philipp Jakob Spener in Berlin 1691–1705«, in ders., Theologie und Frömmigkeit im Zeitalter des Barock. Gesammelte Aufsätze, Tübingen 1995, S. 295–324.

  15. 15Udo Sträter, »Spener und August Hermann Francke«, in Wendebourg, Spener (Fn. 11), S. 89–104.

  16. 16Gerhard Schäfer, »Die Historische Kommission zur Erforschung des Pietismus«, in Hartmut Lehmann (Hg.), Geschichte des Pietismus. Bd4: Glaubenswelten und Lebenswelten, Göttingen 2004, S. 673–692.

  17. 17Johannes Wallmann, »Überlegungen und Vorschläge zu einer Edition des Spenerschen Briefwechsels, zunächst aus der Frankfurter Zeit (1666–1686)«, inPietismus und Neuzeit 11 (1985), S. 345–353.

  18. 18Udo Sträter, »Von Bedenken und Briefen. Zur Edition der Briefe Philipp Jacob Speners«, inZeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte 40 (1988), S. 235–250.

  19. 19Genaue bibliorafische Angaben finden sich in den Anmerkungen 1–3 des Beitrags von Klaus vom Orde im vorliegenden Band.

  20. 20Nähere Angaben in Anm. 13 und 19 des Beitrags von Klaus vom Orde im vorliegenden Band.

  21. 21Philipp Jakob Spener, Briefe aus der Frankfurter Zeit. 1666–1686, Bd. 1: 1666–1674, hg. von Johannes Wallmann in Zusammenarbeit mit Udo Sträter und Markus Matthias, Tübingen 1992.

  22. 22Philipp Jakob Spener, Briefwechsel mit August Hermann Francke. 1689–1704, hg. von Johannes Wallmann und Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Veronika Albrecht-­Birkner, Tübingen 2006.
loading ....
Artikel Navigation
Heft 9 (2012)
Beiträge Diskussionen Berichte & Notizen
Footer - Zusätzliche Informationen

Logo der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Sächsische Akademie
der Wissenschaften

ISSN:
1867-7061

Alle Artikel sind lizensiert unter:
Creative Commons BY-NC-ND

Gültiges CSS 2.1
Gültiges XHTML 1.1